Freitag, 30.01.2015
Pünktlich um 8.30 Uhr wurden wir von unserem neuen Guide begrüsst. Wir verliessen die Oase der Ruhe. Keine zehn Minuten später waren wir am Fusse des Vulkankegels Popa Taung Kalat. Als Erstes wurden uns die 37 lebensgrossen Nat-Figuren gezeigt. Nats waren einst Menschen, die einen schicksalshaften Tod erlitten. (Selbstmord, ermordet, an gebrochenem Herzen gestorben etc.). Seit Urzeiten ist dieser Berg von Mythen umrankt. Zahllose Wesen haben sich in seinen Wäldern herumgetrieben, darunter Okkultisten, und Alchimisten auf der Suche nach heilenden und lebebsverlängernden Wunderkräutern. Dieser Vulkankegel ist ein weiterer wichtiger Wallfahrtsort, da viele Burmesen die 37 Nats verehren, teilweise wie Buddha selbst, was wiederum nicht allen gefällt, denn sie gehören nicht zum Theravada-Buddhismus. Wir stiegen nun die 777 Stufen hoch und wurden zeitweise von Affen begleitet, die hofften gefüttert zu werden. Den grössten Teil des Weges muss man barfuss gehen und so waren wir froh, dass die Stufen fortwährend gereinigt wurden von der Affensch... . Wir stiegen in Mitten einer burmesischen Familie (Kleinkind bis zum Grossvater) die Stufen hoch und wurden die ganze Zeit beobachtet. Sie schenkten uns immer wieder ein Lächeln und wir ihnen auch. Solche Begegnungen sind einfach einmalig.
Auf uns wartete ein schöner Ausblick, ansonsten gab es nicht viel zu sehen. Schon bald waren wir wieder zurück beim Auto. Im nächsten Dorf sahen wir eine grosse Zeremonie und wir stiegen aus dem Auto aus. Alle waren herausgeputzt und wunderschön gekleidet. Der Umzug durch das ganze Dorf und zur Pagode und wieder zurück war unendlich lang. Alle die weiss gekleidet sind, werden heute noch ins Kloster eintreten und ihre Haarpracht verlieren. In einem Garten vor dem Haus war eine grosse Bühne mit Zelt aufgebaut und es spielte ein Orchester traditionelle Musik. Viele ältere Männer sassen im Zelt und hörten der überlauten Musik zu. Die Frau des Hauses kam auf uns zu, begrüsste uns und lud uns gleich zum Essen ein. Unser Bauch war aber immer noch voll vom Morgenessen, so bedankten wir uns und verliessen dieses Fest. Es wird noch den ganzen Tag dauern. Ein solch grosses Fest können sich nur sehr wenige Familien leisten, die meisten müssen sich mit einem einfachen Fest begnügen.
Auf dem Weg nach Bagan gab es noch einen weiteren Stop. Uns wurde gezeigt wie der Palmsaft gewonnen wird. Frischer Saft kann umgehend getrunken werden, im Laufe des Tages setzt die Gährung und es entsteht ein alkoholisches Getränk. Daraus wird auch Palmbier und Palmschnaps hergestellt, sowie Palmzucker und aus diesem Süssigkeiten, die uns vorallem mit Kokosnussraspeln gemischt gut schmeckten. Die meisten Palmen des Landes wachsen in der Umgebung von Bagan.
Bevor es Mittagessen gab, besuchten wir noch 2 Pagoden mit Wandmalereien aus dem 12 Jh.. Es gibt über 3'000 Pagoden - Stupas - Kloster die zugänglich sind.
Im Reiseprogramm stand, wir würden das Mittagessen in einem einheimischen Restaurant einnehmen. Das Restaurant lag direkt am Fluss mit einer wunderschönen Aussicht, aber Rest war zum vergessen. Unzählige Touristen, schlechte Bedienung, verkochtes Essen zu überteuerten Preisen- einmal und nie wieder :-(((....
30 Minuten später checkten wir im Hotel ein. Ein wunderschöner Ort und ruhig, da vom Zentrum ein paar Minuten entfernt. Wir konnten uns einwenig ausruhen, was Caterine dringen nötig hatte, da sie letzte Nacht wegen des unverdauten Knoblauchreises eine sehr schlechte Nacht hatte. Völlig unerwartet gabt es ein schnelles Internet im Hotel. So nutzte ich die Pause um möglichst viele Bilder auf unseren Blog zu laden. Zum Glück konnte Caterine etwas schlafen und fühlte sich dann besser. Der "Wahrsager" auf der Teakholzbrücke hatte es ja gesagt: Wenn sie dafür sorgt, dass sie genügend Schlaf bekommt, fällt ihr das Leben leicht wie das "ABC" ;-)) "You must take care to get sleep enough, then life will be easy for you as "ABC". Darauf scherzte Zwa zu Caterine, sie solle ihm doch bitte das ABC von rückwärts aufsagen. Was er damit wohl meinte... sie hatte ihn ja gefragt, ob sie dem Mann trauen könne ;-)
In der Abendsonne fuhren wir mit einem Einspänner durch die nähere Umgebung bis zur Shwesedwa Pagode wo wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebten. Ohne die grosse Schar von Touristen, mit denen wir dies teilen mussten, wäre es einmalig gewesen.
Etwas nach 18 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel. Nicht weit entfent entdeckten wir ein kleines Restaurant, das zu vernünftigen Preisen Essen und Getränke anbot. Caterine kämpfte noch immer mit der Ueberdosis Knoblauch, die sie gestern abbekommen hat und ass nur wenig. Mein Chicken mit Reis war ausgezeichnet.
Hoffentlich können wir morgen den vielen Touristen etwas auseichen.