Unsere Rückfahrt von Ko Lanta zum Flughafen nach Krabi war ein weiteres unerwartetes Abenteuer, das wir zu bestehen hatten. Song, ein sehr netter Mitarbeiter des Restaurants von unserem Resort bot uns an, dass er uns mit seinem Privatauto zum Flughafen mitnehmen könnte, weil er am Donnerstag sowieso in den Norden fahre, um seine Familie zu besuchen. Er hatte uns bereits zwei Mal gefahren und wir kannten ihn als ruhigen, vorsichtigen und eher gemütlichen fahrenden Chauffeur. Gerne nahmen wir an. Auf seine Empfehlung rechneten wir mit 2,5 h Fahrt und fuhren am 4.12. morgens um 10 Uhr pünktlich mit ihm los. Der Flug nach Bangkok ging um 13.30 Uhr. Die ersten 20 Minuten bis zur ersten Fähre liefen reibungslos. Dann blieb der Verkehr plötzlich stehen und es ging nicht mehr vorwärts. Zwar konnten wir bis zur Fähre hin die Autokolonne sehen, aber nicht, warum nichts mehr vorwärts ging. Eigentlich hätten wir auf die 4. Fähre kommen müssen gemäss der ungefähren Autozahl, die vor uns standen, aber wir sahen schon gar keine Fähren mehr hin- und her fahren. Auch unser Fahrer hatte keine Ahnung, was los war. Nach etwa einer halben Stunde ging es ein paar Autolängen vorwärts, um dann wieder für eine uns unendlich scheinende Zeit still zu stehen. So ging es weiter und schlussendlich benötigten wir 1.5 Std. bis wir auf Ko Lanta Noi, dem nördlichen Teil von Lanta anlegten. Bis wir dann auch noch mit der 2. Fähre auf dem Festland von Krabi angelangten, waren über 2 Std. vergangen, unsere Nerven waren aufs Äusserste angespannt und wir glaubten nicht mehr daran, unsern Flug rechtzeitig zu erwischen. Es war immerhin noch eine Strecke von etwa 50 km zu fahren bis zum Flughafen von Krabi und dies auf Strassen und Verkehr, wo wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h rechnen mussten. Song, unser Fahrer sagte kein Wort mehr, sondern brauste einfach los und fuhr, was das Zeug hielt. Wir erkannten ihn nicht mehr wieder. Er hatte ein Tempo von zeitweise 140 km/h auf dem Tacho, überfuhr ausgezogene Mittellinien und war nur noch am überholen, vor Kurven und an den unübersichtlichsten Stellen. Zum Glück hatte er einen neuen Wagen, Toyota irgendwas mit wohl relativ viel PS. Aber ich getraute mich nicht mehr nach vorne zu schauen und rief alle unsere Schutzengel an, die wir von einigen von euch mit auf den Weg bekommen haben. Heute brauchten wir sie wirklich... Wir sollten bis spätestens 12.45 Uhr eingecheckt haben- das war längst vorbei. Unsere Nerven lagen inzwischen blank und auch wir waren still geworden vor Anspannung. Um 13.10 Uhr waren wir schliesslich am Flughafen. Song half uns eilig mit unserm Gepäck, wir hatten kaum mehr Zeit uns gebührend zu bedanken und verabschieden und rannten dann so gut dies möglich war zum erst besten Schalter der Air Asia. Unser Flug war gerade geschlossen worden, aber die nette Dame am Schalter rief sofort an Bord an und bekam das Okay, das sie uns noch mitnehmen... ufff... wir hatten es geschafft und Glück gehabt! Bis heute wissen wir nicht, was an der Fähre auf Ko Lanta Yai los war. Möglicherweise ist es eine Art Bummelstreik der Fährenmitarbeiter, als Protest gegen die Brücke, die jetzt gebaut wird zwischen den Teilen Ko Lanta Yai und Noi. Dadurch werden die Fähren überflüssig und alle diese Menschen verlieren ihre Arbeit. Und das alles wegen uns Touristen :-( Mit der Brücke werden dann auch die grossen Touristencars auf Ko Lanta fahren können und der Massentourismus wird auch dort Einzug halten. Die Einheimischen der Insel möchten das nicht, denn Ihnen ist bewusst, das sie damit viel von ihrer Ursprünglichkeit verlieren werden. Wir sind dankbar, dass wir Ko Lanta heute sehen und die Menschen erleben durften. Diese Insel wird schon sehr lange bereist und hat hat sich über Jahrzehnte in ruhigem Tempo entwickeln können, weil vorallem unkomplizierte, Natur- und Einfachheit liebende Reisende angezogen waren von diesem Inselparadies. Mit der Brücke werden viel mehr Touristen kommen, es braucht grössere, luxuriösere Hotels, die Strände werden verbaut, es wird Probleme mit dem Verkehr geben, mehr und grössere Strassen müssen gebaut werden und es werden nicht die einheimische Bevölkerung sein, die davon profitiert. Ein grosser Teil der Insel mit noch ursprünglichem Regenwald (=Urwald) steht zum Glück unter Naturschutz und das wird so bleiben.
Zurück in Bangkok vergingen die 2 Tage bis zu unserer Weiterreise wie im Flug. Gestern sind wir nach Kambodscha geflogen und am Abend in Phnom-Penh angekommen, wo wir unsere Reisegruppe getroffen und alle Teilnehmer kennengelernt haben. Wir wohnen in einem hübschen kleinen Hotel "Villa Langka" im Kerngebiet der Stadt und haben heute schon viel zu Fuss erkundet. Erste Fotos folgen morgen von Ueli.
Liebe Grüsse aus dem auch sehr warmen (32 Grad), aber trockeneren Kambodscha
Caterine und Ueli