Freitag, 19.12.2014
Unsere zwei Boote haben keine Sitzbänke. Es liegen Strohmatten auf dem Boden, auf die man sich setzen kann, als Alternative bietet sich noch der Bootsrand an. Zum Glück wird die Sonne immer wieder von Wolken bedeckt, da es auf dem Boot kein Sonnendach gibt. Wir fahren den Fluss Tonle San hinauf Richtung Vietnam. Die Brücke (siehe Bild) wurde mit europäischen Entwicklungsgeldern gebaut. Diese Brücke wird vorallem für den Holztransport benutzt. Das meiste Tropenholz ist geschützt, aber genau dieses Holz gelangt nach Vietnam, China, Europa etc., selbstverständlich mit den Richtigen Papieren und Zertifikaten, dass dieses Holz von Plantagen stamme. Papier ist geduldig, es ist ein Millionen Geschäft. Ein weiteres Beispiel, wie man legal zu solchem Holz gelangt ist der Strassenbau. Die meisten Strassen werden durch die Chinesen gebaut. Als Entgelt dürfen die Chinesen das ganze Tropenholz entlang der gebauten Strassen abholzen und behalten. Die Schneise für die Strasse ist aber nicht 20, 30 Meter breit, sondern je 200 Meter links und rechts der Strasse, manchmal auch mehr. Es wurde auch nicht die alte Strasse verwendet, sondern es wurde eine neue Route gewählt, wo besseres Tropenholz stand. Bestes Beispiel ist die neue Strasse von Stung Treng nach Banlung. Der Preis für solches Holz ist so hoch, dass die Verlockung weiter zu holzen sehr gross ist. Es müsste ein weltweites Verkaufsverbot durchgesetzt werden und aus obigen Grund auch für Tropenholz aus Plantagen.
Nach 1 1/2 Stunden gab es einen Halt auf einer Insel mitten im Fluss. Ab ins kühle Wasser, es war eine Wohltat. Abgekühlt kam auch der Hunger, jeder schöpfte sich einen Teller von dem mitgebrachten Essen. Schnell suchten sich alle einen Platz im Schatten. Die Sonne finiebrannte jetzt gnadenlos. Noch schnell einmal eine Abkühlung im Fluss und weiter ging es im Boot auf der Suche nach den Goldgräbern. Es dauerte keine 15 Minuten bis wir einige entdeckten und die Goldgräber waren einverstanden, dass wir sie besuchten und fotografierten. Sie zeigten uns auch den Ertrag von einem Tag. Dies entspricht ca. $ 25. 4 Personen Arbeiten einen Tag für diesenrba Ertrag. Reich werden sie nicht, zum überleben reicht es. Sie winkten zum Abschied und jetzt ging es wieder zurück.
In diesem Gebiet leben noch viele ethnische Minderheitenre. Wir legten einen weitern Stop ein und besuchten den Friedhof von einem solchen Dorf. Diesen Ort dürfen wir nur in Begleitung des Dorfoberhauptes besuchen. Wer viele Kinder hat bekommt auch ein grosses Grab, da jedes Kind einen Beitrag leistet. Der Verstorbene im Grab auf dem Foto hatte 11 Kinder. Diese Minderheiten leben zurückgezogen ihr eigenes Leben und sprechen auch eine eigene Sprache. Wir verliessen diesen speziellen Friedhof mit einem gedämpften Gefühl und setzen mit dem Boot auf die andere Flussseite über für den letzten Halt vor der Rückfahrt zum Ausgangspunkt.