Dienstag, 18. August 2015
Ganz bewusst genoss ich die friedliche Morgenstimmung. Das Meer war sehr ruhig und keine einzige Wolke war am Himmel, als die ersten Sonnenstrahlen das Meer zum funkeln brachten. Einige Fischer trafen sich am Strand und genossen diese Stimmung. Nach meiner Meditation war es Zeit für einen Kaffe. Nachdem ich Caterine geweckt hatte, sassen wir am Meer mit einer Tasse Kaffee. Dann wurde es Zeit, die Koffer zu packen und zu frühstücken. Wir verabschiedeten uns von Diana und Thomas aus Stuttgart, Gäste, wie wir, mit denen wir oft gute Gespräche hatten.
Pünktlich um 11 Uhr kam uns Bawa und Manot abholen. Wir fuhren über den höchsten Punkt auf Bali zum Haus von Bawa.
Während der Fahrt diskutierten wir weiter über die anstehenden Projekte, die Bawa zuhause in den nächsten Monaten in Angriff nehmen möchte. Vieles ist halt abhängig vom Geld das zur Verfügung steht, ob und wann es umgesetzt werden kann.
Nach einer Stunde kamen wir in Ulian an. Die ganze Familie begrüsste uns und schon sassen wir auf dem Sofa draussen vor der Küche bei einem Kopi. Es wurde gerade ein neuer Schrank geliefert. Dies war dringend nötig, da der alte Schrank Löcher hat und deshalb die Ratten schon Löcher in die Wäsche geknabbert hatten. Bawa und seine Familie lebt in sehr einfachen Verhältnissen. Das Foto sagt alles. Das Geld, das sie mit den Mandarinen verdienen, wird wieder in die Plantagen und deren Bewirtschaftung gesteckt. Bawa ist sich aber sicher, dass die Plantagen bis in zwei Jahren den gewünschten und geplanten Ertrag bringen werden.
Wir haben weiter von den anstehenden Projekten gesprochen: Eine schützende neue Mauer, eine neue Küche mit einem Raum für das Bett seiner Eltern. Sein Vater möchte gerne neben der Küche schlafen, da es in der Nacht etwas wärmer ist vom Feuer der Kochstelle. Ich durfte die alte Küche fotografieren und es ist offensichtlich, dass eine neue Küche dringend nötig wäre. Um dieses Projekt möglichst rasch zu realisieren habe ich beschlossen es zu unterstützen. Ich werde auch nach meiner Rückkehr in die Schweiz weiter an diesem Projekt arbeiten, da mir die Menschen hier sehr viel bedeuten. Wird sicher spannend was daraus entsteht…
Wir besuchten nochmals die jungen Ferkel von Kadek, die bereits viel grösser und kräftiger sind als vor 24 Tagen bei der Geburt. Das Hausbau des Bruders von Bawa ist auch fortgeschritten. Der Familiengarten ist immer noch wunderschön. Es gibt sogar Kaulquappen im Wasserbecken, das für die Bewässerung der Mandarinenbäume benötigt wird.
Als wir wieder zurück kamen, servierte uns Kadet ein feines balinesisches Mittagessen. Hühnerfleisch, Maisplätzchen, gebratenen Bohnen mit Chili, feine Nudeln (scharf), geröstet Erdnüsse und Reis, zum Schluss gab es noch den eigenen Bali-Kopi.
Spontan kamen einige Verwandte vorbei und man plauderte eine Weile bis sie zum nächsten Haus weiter zogen.
Jetzt wurde es Zeit, uns zu verabschieden, auch wenn es uns schwer fiel. Wir hoffen, dass es nicht mehr so lange dauert wie beim letzten Mal, bis wir wieder kommen.
Manot, Bawa und sein Sohn Ketut brachten uns zum Hotel am Batur-See, wo wir unsere letzte Nacht auf Bali verbringen wollten. Unser Bungalow lag direkt am See und wir kamen gerade zum Sonnenuntergang.
Die Temperatur fiel rasch und wir mussten uns zum Nachtessen warm anziehen. Bald nachher verkrochen wir uns unter die Wolldecken, Caterine behielt sogar die Jacke an und schliefen rasch an.