Mittwoch, 19. August 2015

KALIPURO NACH TEJAKULA, BALI

Donnerstag, 13. August 2015

Schon bald kam die Sonne und lies den prächtigen Garten unseres mit all seinen Blüten  im Sonnenlicht erleuchten. Als es Zeit wurde, um Caterine zu wecken holte ich uns einen Kaffee vom Frühstücksbuffet. Es war die richtige Entscheidung, nicht den 4.45 Uhr Zug bis zur Fähre zurück nach Bali zu nehmen, sondern erst den 10.15 Uhr  Zug. So konnten wir es gemütlich nehmen. Schade, dass wir an diesem herrlichen Ort nicht länger bleiben konnten. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Bahnhof. Um ein Zugticket  zu kaufen benötigten wir unsere Pässe, warum auch immer. Erstaunlicherweise fuhr der Zug sehr pünktlich, was offenbar keine Seltenheit sei. Der Zug war erstaunlich sauber und es gab sogar eine Klimaanlage. Dafür konnte man die Fenster nicht öffnen. Schade, so konnten wir fast keine Fotos schiessen, da die Fenster stark verschmutzt waren und eine dunkle Folie darauf geklebt war, um das grelle Sonnenlicht zu dämmen. 
Auf derselben Bank wie wir, sass noch ein dritter Fahrgast, der recht gut Englisch sprach. Es dauerte nicht lange und wir kamen mit ihm auf Edelsteine zu sprechen. Er zeigte uns eine ganze Auswahl. Wie sich herausstellte, handelt er auch damit. Als er uns seine ganze Sammlung zeigte weckte dies das Interesse von weiteren Reisenden. Sie hingen von allen Seiten über die Sitzbänke und gaben ihren Kommentar dazu. Der Händler schenkte uns einen Ring mit gepresstem Sand und Goldstaub. Caterine erstand noch einen kleinen Jadestein. Nach gut einer halben Stunde musste er aussteigen und verabschiedete sich von uns. Das war wieder eine nette Begegnung mit einem interessanten, interessierten, unaufdringlichen Einheimischen. Der Zug fuhr sicher 70 bis 80 kmh und hielt an den meisten Stationen. Es gibt hier noch den Stationsvorsteher der mit einer Kelle winkt, wenn es Zeit wurde für die Abfahrt. Der Zugschaffner bestätigte die Abfahrt mit einer lauten Trillerpfeife, das Signal schwenkte nach oben und gab das einspurige Gleis frei. Es ist wie bei uns vor 40 Jahren. Bei einem Bahnübergang gibt einen Bahnwärter, der die Barriere betätigt. Wir fuhren an unzählige Reisfeldern vorüber. Nach 1 1/2 Stunden erreichten wir den Endbahnhof in Banyuwangi, wo uns der Fahrer wieder abholte. Von einem alten Mann kauften wir noch frische gekochte Erdnüsse (spanische Nüssli). Sie schmeckten uns sehr.
Keine 300 Meter weiter erreichten wir den Fährhafen. Die erste Fähre hatte genau für uns kein Platz mehr, und so mussten wir wenden und die nächste Fähre nehmen. Heute dauerte die Überfahrt 3 x so lang wie bei der Hinfahrt, da das Meer eine sehr starke Strömung hatte. Wir sahen viele alte Fähren, die sehr verrostet sind. Eine Lastwagenfähre fuhr sogar mit offener Laderampe, was bei diesem Wellengang sicher nicht ungefährlich ist.
Nach zwei Stunden erreichten wir Bali. Höchste Zeit für ein Mittagessen. Nicht weit vom Hafen hielten wir, um eine weitere Spezialität zu versuchen. Men Tempeh ist gebratenes Huhn mit scharfer Sauce, ein Gemisch aus allen typischen Balinesischen Gewürzen wie Chili, Lemongras, Curcuma, Pfeffer, Salz, Muskatnuss. Dazu gab es Wasserspinat und Reis. Es schmeckte sehr gut, war für Caterine etwas zu scharf und ich schwitzte beim Essen mal wieder wie in alten Zeiten in Thailand. Die schärfe der Balinesischen Gerichte ist mit denen von Thailand vergleichbar.
Die weitere Fahrt führte uns entlang dem Nationalpark im Norden von Bali. Kurz nach Lovina verliess uns unser Guide Windu, da er bereits morgen eine neue Reisegruppe an der Fähre abholen wird. Lovina ist sein Heimatdorf, wo er bei einem Freund übernachtete. Seine Eltern seien beide schon lange gestorben, wie er uns berichtete. 
Unser Fahrer Karang brachte uns sicher zu unserem Hotel Cili Emas, das wir kurz vor 19 Uhr erreichten. Es liegt am direkt am Meer in Tejakula im Nordosten des Landes.
Wir wurden herzlich von der Managerin, einer Einheimischen aus dem Dorf begrüsst und bezogen gleich unser kleines Zimmer. Wir bekamen ein feines Nachtessen. Es wird jeden Tag ein Menu für alle zubereitet. Sonderwünsche werden aber jederzeit berücksichtigt :-)

Unser Zimmer lag ganz nah am Strand und wir lauschten beim einschlafen dem Meer, das zeitweise sehr laut war.