Dienstag, 11. August 2015 / 00.00 bis 8.30 Uhr
Kurz vor Mitternacht erwachte ich nach einem kurzen Schlaf. Ich zog mich warm an und hoffte, nichts vergessen zu haben. Caterine hatte sich entschieden diese Kraterbesteigung auszulassen und noch ein paar Stunden zu schlafen.
Um 00.00 traf ich meinen Guide und Fahrer am Empfang und nach einem schnellen Kaffee fuhren wir mit dem Jeep los. Die Fahrt dauerte knapp 1 1/2 Stunden die ich dösend auf dem Rücksitz verbrachte. Dazwischen regnete es stark und ich hoffte, dass der Regen vorbei sein würde, wenn wir zu Fuss weiter mussten.
Um 00.00 traf ich meinen Guide und Fahrer am Empfang und nach einem schnellen Kaffee fuhren wir mit dem Jeep los. Die Fahrt dauerte knapp 1 1/2 Stunden die ich dösend auf dem Rücksitz verbrachte. Dazwischen regnete es stark und ich hoffte, dass der Regen vorbei sein würde, wenn wir zu Fuss weiter mussten.
Auf dem Parkplatz am Fusse des Vulkans Gunung Ijen herrschte bereits um 1.30 Uhr Hochbetrieb. Wir befanden uns auf ca. 1’700 Meter über Meer, zum Glück über allen Regenwolken, aber es war recht kühl.
Es dauerte jedoch keine 10 Minuten und ich begann, eine Schicht um die andere auszuziehen, da ich beim Gehen sehr rasch heiss bekam. Mit der Taschenlampe beleuchteten wir den guten Weg, auf dem viel Vulkanasche lag. Mein einheimischer Guide, den Windu angeheuert hatte, ist ca. 25 Jahre jung und seine Kondition ist hervorragend. Windu selber blieb beim Jeep zurück, er war schon oft oben gewesen.Die Sterne funkelten am Himmel, es war eine wahre Pracht. Der Aufstieg war anstrengender als ich dachte, und ich war froh, als wir nach ca. 1 1/2 Stunden den Kraterrand erreichten. Die letzten 15 Minuten hatten wir uns mit zwei Schutzmasken vor den Schwefeldämpfen geschützt. Der Guide zeigte mir das blaue Feuer, welches ich ganz schwach im Krater unten erkennen konnte. Dieses blaue Licht kann man nur in der Nacht sehen, wenn sich der austretende Schwefel entzündet. Dies Phänomen gibt ins nur an zwei Orten auf der Welt- hier und irgendwo in Nordeuropa. Mein Guide fragte mich, ob ich in den Krater runter möchte. Ich fragte ihn ganz naiv, ob es nicht gefährlich sei und ich keine spezielle Schutzmaske brauche. Es sei nicht gefährlich und eine Maske könne er mir für RP 50’000 von den Minenarbeitern besorgen. So entschied ich mich, das blaue Feuer aus der Nähe zu betrachten. Der Andrang auf die Schutzmasken war so gross, dass die ersten Minenarbeiter keine Masken mehr hatten. Es dauerte aber nicht lange, bis mein Guide mit einer Schutzmaske zurück kam. So begaben wir uns auf den Abstieg in den Krater. Drei mal kamen uns Minenarbeiter entgegen, die frisch herausgebrochene Schwefelblöcke zuerst zum Kraterrand hoch und danach ins Tal trugen. Diesen Weg machen sie zwei mal pro Tag und tragen 60 bis 90 kg auf ihren Schultern.
Das blaue Feuer wurde immer besser sichtbar. Wir hatten Glück, dass der Wind die giftigen Schwefelgase nie in unsere Richtung blies. Unten angekommen, bestaunte ich die nicht ungefährliche Arbeit. Sobald sich der flüssige Schwefel abkühlte und sich verfestigt hatte, brachen die Minenarbeiter ganze Blöcke mit Eisenstangen heraus. Mein Guide führte mich so nahe zum blauen Feuer, dass die Minenarbeiter sich sehr laut bemerkbar machten. Zum Glück verstand ich kein Wort, es tönte nicht nach netten Ausdrücken. Mein Guide meinte nur, dass wir zu nahe am blauen Feuer wären, aber alles in Ordnung sei.
Es herrschte eine ganz spezielle Stimmung. Wir wussten nie, ob sich der Wind doch dreht und wir nicht plötzlich von den Gasen eingenebelt wurden.
Dann machten wir uns wieder auf den Weg hoch zum Kraterrand. Es kamen uns immer noch unzählige Touristen entgegen.
Es herrschte eine ganz spezielle Stimmung. Wir wussten nie, ob sich der Wind doch dreht und wir nicht plötzlich von den Gasen eingenebelt wurden.
Dann machten wir uns wieder auf den Weg hoch zum Kraterrand. Es kamen uns immer noch unzählige Touristen entgegen.
Oben angekommen konnte ich die Schutzmaske wieder abgeben und war sehr froh, nie direkt in den sauren Nebel gekommen zu sein. Wir hatten noch Zeit bis zur Dämmerung und ruhten uns einwenig aus. Jetzt spürte ich die Kälte, aber zum Glück wehte kein starker Wind. Nach 30 Minuten liefen wir weiter dem Kraterrand entlang, hinauf zum Sonnenaufgangspunkt. Während dem Aufstieg begann die Morgendämmerung und schon bald brauchten wir keine Taschenlampe mehr. Jetzt sah ich langsam die ganze Vulkanlandschaft mit dem 1 km langen und 600 m breiten Kratersee. Seine grünlich-blaue Farbe ist auf die hohen Konzentrationen von Alaun, Schwefel und Gips zurückzuführen. Mit einem pH-Wert von 0,5 wird er auch als grösstes Säurefass der Erde bezeichnet. Baden würde ich niemanden empfehlen ;-( Die Stimmung mit dem wolkenlosen Himmel war einfach unbeschreiblich. Immer wieder blieb ich stehen und musste die Aussicht geniessen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis dann die Sonne aufging. Der Aussichtspunkt lag auf etwa 2’400 Meter über Meer.
Bereits wurde es Zeit, uns wieder auf den Rückweg zu begeben. Nach ca. 30 Minuten kamen wir zur einer Hütte, wo mein Guide eine heisse Fertig-Hühnernudelsuppe verspeiste und ich einen feinen Java-Kopi (Kaffee) trank, der dem balinesischen sehr ähnlich ist. Gestärkt ging es weiter talwärts. Umgeben von vielen weiteren Touristen, die einen erst beim Aufstieg und die anderen mit uns auf dem Rückweg. Wir wurden eingehüllt von der aufgewirbelten Vulkanasche. Kein Wunder bei so vielen Füssen!
Beim Parkplatz versuchte ich möglichst viel Staub zurück zulassen, bevor ich ins Auto stieg. Um 7 Uhr fuhren wir los und waren um 8.30 Uhr wieder im Hotel.
Jetzt freute ich mich auf eine Dusche und, all die Kleider los zu werden, die fürchterlich nach Schwefel stanken.
Beim Frühstück erzählte ich Caterine dieses eindrückliche Erlebnis.