Sonntag 22.03.2015
Nach einem gemütlichen Morgenessen mit Blick auf den Fluss haben wir uns für einen gemütlichen Tag entschieden. Wir mieteten ein Langschwanz-Holzboot mit "Kapitän" und liessen uns zur "Organic Farm" (Bio-Bauernbetrieb) ca. 4 km den Fluss hoch fahren. Auf demselben Fluss kann man Kajak fahren oder sich auf einem alten Lastwagen-Schlauch den Fluss hinunter treiben lassen. Der Wasserstand ist zur Zeit so tief, dass man durch den Fluss laufen kann und die kurzen Hosen trocken bleiben. Unser Bootsführer kennt den Fluss sehr genau, sonsten wären wir laufend an Steinen hängen geblieben. Es war noch nicht viel los, als wir am Mittag bei der Farm ankamen. Wir hatten Glück, Mr. T, der Gründer und Besitzer, führte uns persönlich durch die ganze Farm. Er versucht sein Wissen über den organischen Anbau von Pflanzen und Bäumen seit 1996 an die umliegenden Dörfer weiterzugeben. Er ist berühmt für seinen Tee der gegen Bluthochdruck wirkt. Die Blätter des Maulbeerbaums, sein Hautanbauprodukt, schmecken frittiert hervorragend. Aus den Beeren wir ein Saft gewonnen, der sehr gut schmeckt und Konfitüre hergestellt. Beides kann man im Hofladen kaufen. Vor 5 Jahren war ein Franzose von seiner Arbeit sehr begeistert und war der Ansicht es wäre auch ein guter Ort für Ziegen, die mit Maulbeerblättern gefüttert sehr gesunde Milch geben. Als er wieder in Frankreich war organisierte er den Transport per Flugzeug und lies Mr. T. 5 weisse Ziegen aus Frankreich zukommen. In der Zwischzeit sind es über 50 Ziegen die hier leben. Daneben gibt es Schweine, Hühner, Enten, Gänse und auch Meerschweinchen. Auf seinen 6 ha Land gibt es auch Mangobäume, Ananas, und viele mehr. Aus dem Schweinemist gewinnt er Biogas für den Gasherd. Er baute auch Farmhäuser aus Lehm, die man mieten kann. Leider stört die laute Musik von den Bars am Flussufer gegenüber diesen wunderschönen Ort beträchtlich. Mr. T. klagt über den Rückgang an Uebernachtungen seit es immer mehr Bars gibt in der Nähe und die Touristen in Scharen kommen um Party zu machen. Es gibt viele Koreaner und Thailänder die schon am Morgen den billigen Alkohol konsumieren. Mr. T. würde am liebsten wegziehen, aber er sei zu alt um nochmals von vorne anzufangen. Schade! Der Mann beeindruckte uns sehr. Er hat noch so viele gute Ideen und ist mit Herzblut dabei, für die Bevölkerung und die Jungen seines Landes bessere und gesündere Lebensbedingungen zu schaffen.
Nach einer Erfrischung im Restaurant fuhren wir mit dem Boot wieder zurück. In der Zwischenzeit wurde es laut und viele Touristen tummelten sich auf dem Fluss. Wenn das nur gut geht... und schon war es geschehen- unser Boot streifte ein Kajak, welches noch versuchte vor uns durchzufahren. Zum Glück ist nichts Schlimmes geschehen und wir konnten unsere Fahrt fortsetzten. Jetzt hatte es uns definitiv zuviel Verkehr auf dem Fluss und wir waren froh, als wir wieder bei unserem Hotel angekommen waren.
Den Rest des Tages haben wir uns ausgeruht, um die vielen Eindrücke etwas zu verarbeiten.