Dienstag, 17.03.2015
Bereits um 5.30 Uhr sind wir aufgestanden um den Almosengang der Mönche zu beobachten. Die Einheimischen warteten bereits am Strassenrand um ihnen Essen zu spenden. Es sind vor allem ältere Frauen die am Strassenrand warten. Die Stimmung ist fast nicht zu beschreiben. Es herrschte absolute Ruhe, nur ein Hahn kündigte den Morgen an oder ein Hund bellte. Die ersten Mönche kamen die Strasse hinunter und sprachen bei allen, die ihnen Essen gaben ein Gebet. Wir hielten einen grossen Abstand und beobachteten fasziniert das Geschehen. Es versteht sich von selbst, dass wir kein Blitzlicht verwendeten und kein Wort sprachen, um ihre Zeremonie nicht zu stören. Offenbar wird der Almosengang an vielen Orten durch die vielen Touristen massiv beeinträchtigt, sodass sich Mönche schon weigerten, von Touristen Opfergaben anzunehmen. Zum Glück waren wir die einzigen Fremden an diesem Ort im Quartier. Thomas hat uns bewusst nicht an die Hauptstrasse gebracht, wo mehr los gewesen wäre.
Einige Minuten später kamen ca. 25 weitere Mönche. Es waren dieselben, die uns am Abend zuvor eingeladen hatten am Abendgebet teilzunehmen. Es geht alles sehr schnell. Das Reis wird verteilt und schon gehts zurück ins Kloster. Sie werden gemeinsam essen. Nach 12 Uhr am Mittag dürfen sie kein Essen mehr zu sich nehmen bis am nächsten Tag.
Wir fühlten uns schon etwas fremd in dieser Welt, aber es war ein wunderschöner Tagesbeginn.
Nach dem Frühstück haben wir uns drei Velos vom Hotel ausgeliehen uns sind zum ältesten Tempel der Stadt geradelt. Vat Xieng Thong ist noch der einzige Tempel aus dem 16. Jh. Uns faszinierte die Architektur und die Schablonendrucktechnik.
Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Halt beim Vat Sene und etwas weiter vorne bei einer Schule. Auf dem Pausenplatz waren alle Kinder versammelt und zeigten den Eltern verschiedene Darbietungen, kleine Theaterstücke und Tanzaufführungen. Es war ein fröhliches, buntes Schulfest und wir konnten uns fast nicht mehr losreissen. Es war sehr beeindruckend wie die Mädchen bereits die Fingerbewegungen des Tanzes beherrschten. Es wurde uns gesagt, dass jedes Mädchen die traditionellen Tänze lernt.
Nicht weit entfernt lag das Traditional Arts and Ethnology Center. In diesem kleinen Museum wurden uns die Lebenswelten verschiedener ethnischer Gruppen von Laos näher gebracht.
Auf dem Hauptplatz des Städtchens tranken wir danach einen feinen frischen Fruchtsaft aus Passionsfrüchten und ein frisch zubereitetes Avocado-Chicken Sandwiche und zum Dessert gab es zwei Lao-Eiskaffees. Gestärkt fuhren wir zurück zum Hotel.
Gemütlich genossen wir in der wunderschönen Gartenanlage vom Hotel, einen Apéro, bevor wir uns mit den Velos auf die Suche nach einem Restaurant begaben. Direkt am Fluss Nam Khan, kurz bevor er in den Mekong mündet wählten wir eines der vielen Restaurants aus. Die Besitzerin begrüsste uns persönlich und hatte sehr Freude, dass wir auch französich verstanden und sprachen. Sie erzählte uns einen Teil ihrer Lebensgeschichte. Das war sehr spannend und rührend. Wir wurden hervorragend verköstigt und tranken dazu einen feinen Weisswein. Zum Schluss bekamen wir noch einen Freundschaftspreis :-)))
Wieder zurück im Hotel ging ein erlebnisreicher, langer Tag zu Ende.