Dienstag, 24. März 2015

Luang Parkbank nach Phonsavan



Mittwoch, 18.3.2015


Um 8 Uhr fuhren wir mit unserem Minibus los. Auf der Hauptstraße Nr. 13, die durch ganz Laos führt und von den Franzosen gebaut wurde, fuhren wir Richtung Süden. Viele Kurven führten uns immer höher, vergleichbar mit der Strasse nach Arosa bevor sie ausgebaut wurde. Es ging rauf und runter, auf dem Höchsten Punkt, ca.1’400 Meter über Meer, gab es einen Toiletten-Stop. Hier leben die Bergvölker und brennen ganze Waldhügel nieder, um Land zu gewinnen zum bepflanzen. Dies führt dazu, dass sich während der Trockenzeit eine Rauch- Nebeldecke bildet, die sich erst wieder nach einem langen heftigen Regen auflöst. Es ist wie bei uns im Hebst oder Winter bei Hochnebel,aber viel wärmer.
In einem kleinen Dorf, wo die Strasse Nr. 7 Richtung Osten abzweigt, gab es eine feine frisch zubereitete Nudelsuppe. Schon bald waren wir auf der Strasse Nr. 7 unterwegs Richtung Phonsavan. Die Strasse wurde erst vor 10 Jahren ausgebaut und brachte so auch Strom und fliessend Wasser nach Phonsavan. Die Strasse hatte nicht weniger Kurven und alle waren froh, als es in einem Bergdorf einen längeren Halt gab. Wir spazierten durch das Dorf und wurden von vielen neugierigen Augen beobachtet. Einige winkten, andere grüssten mit „Sabeidi“ (=Hallo) und andere beobachteten uns einfach. Sie lachten, wenn wir ihre Hühner, Hunde, Häuser, Schweine etc. fotografierten. Sie liefen uns zum Teil nach, bis wir wieder in den Bus einstiegen und ihnen ein letztes mal vom Fenster aus zuwinkten.  Auf der Fahrt führte uns Thomas in die jüngere Kriegsgeschichte von Laos (Vietnamkrieg) ein. Die Provinz von Phonsavan ist die meist bombardierte Fläche der Welt. Wer weiss schon Bescheid über diese Gräueltaten? Ganze Hügelzüge zeigen auch nach mehr als 35 Jahren immer noch die Narben der Bomben. Es gibt unzählige Bombenkrater und ganze Landstriche, wo noch immer fast nichts wächst. Kurz vor Phonsavan gab es einen weitern Halt bei einem ehemaligen USA-Lima-Site (geheimer CIA Flughafen während des Indochina-Krieges). Leider habe ich zuwenig Zeit um all die Zusammenhänge dieses Krieges ins Detail zu erläutern, es ist sehr komplex.
Mit dieser schweren Kost im Kopf und Gefühl versuchten wir, uns bis zum nächsten Morgen wieder zu erholen.
Als wir bei unserm Hotel „Maly“ ankamen wurde es bereits dunkel. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, wurden wir mit ein feinen laotischen Essen verwöhnt. Die nächsten zwei Tage wird uns der Sohn der Besitzerin interessante Orte zeigen und auch Zugang verschaffen zu Sperrgebieten. Dies ist auch der Grund, dass wir in diesem speziellen Hotel die nächsten 3 Nächte übernachten. Wo ist die Grenze zwischen Freundschaftsdienst und Bestechung?
Nach dem Abendessen sahen wir uns noch einen spannenden Dokumentationsfilm (The most secret place on earth von ARTE etc.) über die Kriegsgeschichte von Laos an. Wer interessiert ist mehr zu erfahren, dem kann ich diesen Dokufilm nur empfehlen.