Freitag, 19. Juni 2015

MULU NATIONALPARK (2)

Dienstag, 16. Juni 2015


Unsere erste Nacht im Regenwald. Die ungewohnten Geräusche drangen in unser Zimmer und begleiteten uns die ganze Nacht, wie auch das beruhigende Trommeln der Regentropfen. Es gibt sehr viele Frösche die nicht quaken, sondern sehr spezielle, laute Töne von sich geben, z.B. wie Hundegebell.
Kurz nach 6 Uhr wurde es Zeit zum aufstehen, ein feines Frühstück wartete auf uns. Es tropfte immer noch von den Bäumen, aber es regnete nicht mehr.




Um 8 Uhr fuhren wir mit dem „Long-Boat“ den Fluss hinauf.







Es herrschte eine ganz spezielle mystische Morgenstimmung. 



In den Hügeln des Regenwaldes hängte noch der Nebel vom Regen in der Nacht.






In einem Dorf machten wir einen kurzen Stop. Die Frauen vom Dorf verkauften verschiede selbstgemachte Souvenirs. Sie machten alle keinen glücklichen Eindruck. Unser Guide erklärte uns, dass die Regierung Häuser für sie baut. Wir glauben aber nicht wirklich, dass diese Menschen dies überhaupt möchten. Ein Park-Ranger bestätigte am Nachmittag unsere Vermutung. Diese Menschen möchten gar nicht in einem festen Haus wohnen. Sie sind Nomaden des Regenwaldes. Der einzige Grund, diesen Menschen Häuser zu schenken ist, sie so vom Regenwald fern zu halten. So können sie weiter den Regenwald abholzen und viel Geld verdienen. 






Schon bald fuhren wir weiter den Fluss aufwärts. Wir erreichten nach kurzer Zeit das „Jetty“ um die „Cave of the Wind“ zu besichtigen. Diese Höhle ist auch mit der Clearwater Cave verbunden. 
In 6 -7 Stunden wäre dies zu Fuss machbar, aber nur mit guter Kondition. 




Cave of The Winds




Wir wählten den einfachen Weg aussen herum mit dem Boot. 
Die Natur zeigte uns immer wieder all ihre Facetten. Noch mehr Käfer mit einem Hornkopf ;-)






Am Fusse der Clearwater Cave gab es viele wunderschöne
Schmetterlinge. Einfach unglaublich. Diese hier sind geschützt.







200 Treppen führten uns zum gigantischen Eingang.





Die Grösse ist wirklich sehr beeindruckend. Dieses mehrstöckige Höhlensystem, von dem in jahrelanger Arbeit fast 130 km erforscht sind, gilt als eines der grössten der Welt.  Es führt auch ein Fluss durch diese Höhle und mit all seinen Seitenarmen sind es mehr als 200 km.



Eindrucksvoll sind hier die messerscharfen Spitzen auf der Oberfläche des Gesteins, ein Phänomen des Photokarst: Algen, die auf den Felsen wachsen, sondern Sauerstoff ab, durch den der Kalkstein zersetzt wird. Da die Algen dem Licht entgegen wachsen, bleiben feine, spitze Nadeln in der Richtung des Lichteinfalls stehen.






Im Eingangsbereich wachsen auf den Stalaktiten endemische, einblättrige Pflanzen; 
Monophylla pendula



Ein Seitenarm wird Lady Cave genannt. Caterine sah auch das Jesuskind in den Armen von Maria.






Diese Spinne fühlt sich offenbar sehr wohl in dieser Umgebung.




Nach gut einer Stunde erreichten wir wieder das Tageslicht.
Es blieb gerade noch genug Zeit für ein erfrischendes Bad im Fluss, der aus der Höhle kommt. Es war das kälteste Wasser in dem ich seit unserer Abreise gebadet habe, aber es war herrlich erfrischend! 
Die Russenfamilie wollte nicht baden, weil sie vor giftigen Wasserschlangen Angst hat und  der Vater erzählte uns Schauergeschichten, die uns aber nicht sonderlich beeindruckten.



Die Fahrt Fluss abwärts dauerte nicht sehr lange. Im Park Head Office stiegen wir aus, verabschiedeten uns freundlich von Alicia und ihren Eltern, die bereits wieder ins Hotel zurück fuhren, weil sie weiterreisten und suchten uns einen schattigen Platz für unser Pick-Nick.
Wir hatten noch etwas Zeit bis wir mit einem andern Guide den Canopy Skywalk besuchen konnten. Im Park-Hauptquartier gab es viele interessante Informationen und Erklärungen zum National Park von Mulu und wir schauten uns gerne auch einen Film darüber an.


Pünktlich um 14 Uhr liefen wir zu viert mit "Steve", dem neuen Park-Guide los. Das junge Engländerpaar war sehr nett und ruhig. Sie wollten auch die Natur und ihre Geräusche geniessen.
Wieder sahen wir viele Insekten, Käfer, etc. sogar ein Chamäleon.







Wir hatten Glück und trafen die erste Schlange ganz nah an unserem Weg. Sie ist noch nicht ausgewachsen. Wir hätten sie ohne unseren Guide nicht gesehen. Es ist eine grüne Viper, ca. 50 cm lang, mit einer wunderschönen Zeichnung, aber sehr giftig. Speziell die jungen Schlangen sind für den Menschen sehr gefährlich, da sie ihre Giftdrüsen noch nicht kontrollieren können und einfach alles Gift, dass sie haben einsetzten um sich zu verteidigen. Im National Park haben sie auch kein Serum und müssen bei einem Schlangenbiss, den Patienten möglichst rasch nach Miri fliegen.



Was für ein Baum!








Jetzt wurde es Zeit, den Regenwald in einer Höhen von 30 - 40 Meter über dem Boden zu erkunden. 




Was für eine Perspektive, einzig die Hängebrücken
waren etwas wackelig und gewöhnungsbedürftig ;-)





Aber diese Aussicht, einfach genial!



Was nicht alles fliegen kann. Schon wieder ein Hornkopfkäfer :-)




Nach ca. 200m zeigte uns unser Guide eine weitere Schlange. Es dauerte einen Moment bis auch ich sie sah. Sie war grösser und ausgewachsen, ca. 1 m lang. 


Sie hat eine wunderschönen Zeichnung. Es kann gut sein, dass sie bis zu einen Monat am selben Ort verweilt ohne sich zu bewegen. Auch diese Schlange ist giftig.






Wir waren Wolken schon sehr nah.











Die Vögel hört man, aber sie sind schwierig und selten zu sehen.



Ein letzter Blick in die Tiefe aus der Vogelperspektive.


Zur Zeit blühen nicht sehr viele Pflanzen. Leider auch keine der vielen Orchideenarten, die hier heimisch sind. 



Was für Baumwurzeln.






Es gibt unzählige, verschiedene Libellen.




Was für ein niedliches Ding!




Noch ein in Farbtupfer im vielen Grün.






Ein Prachtexemplar von Libelle



Auf dem Rückweg wurden die Wolken ganz schwarz. Wir erreichten gerade noch die Haltestelle für unseren Bus zum Hotel, bevor es wieder regnete. Gestern um diese Zeit waren wir noch unterwegs, was für ein Glück wir wieder hatten.

Nach einem feinen Nachtessen und einem Glas Weisswein (!) sanken wir müde ins Bett.