Montag, 22. Juni 2015

Der Ramadan

Miri, Montag 22. Juni 2015

Den heutigen Tag verbrachten wir gemütlich mit etwas Bummeln im Einkaufszentrum neben unserm Hotel, holten die Wäsche aus der Wäschei ab und gönnten uns nach dem Mittagessen (einmal mehr chinesische Reispuffer ;-) ) eine Fuss- und Schulter-Nackenmassage in einem chinesischen Massagecenter, das mir seriös schien (Ueli sieht dies einwenig anders :)) Es gibt auch einige "unseriöse" Angebote in Miri- wie überall- was ich von meinen Internetrecherchen her vermutete und wir dazu eine witzige Erfahrung selber machten. Wir schlenderten an einem andern Massagesalon vorbei. Ich blieb stehen und las, was angeschrieben war, Ueli ging weiter und war schon einiges von mir entfernt, als eine junge Dame in adretter Kleidung (wie die Masseurin von Caterine) aus dem Salon heraus geschossen kam und Ueli unmissverständlich zurief und zuwinkte, er solle nur hereinkommen. Da sah sie mich und es war ihr peinlich. Ganz freundlich winkte ich ab und meinte... "May be later..." ;-)
Ueli hat diese Episode genau so verstanden wie ich und wir haben uns amüsiert.

Den restlichen Nachmittag ruhten wir uns aus, haben unsere Fotos bearbeitet und am Blog geschrieben.

Da wir uns noch 2 1/2 Wochen auf Borneo aufhalten werden, sind wir gespannt, wie stark wir den Ramadan in den verschiedenen Gebieten, die wir noch besuchen, verglichen mit Brunei zu spüren bekommen werden. Deshalb habe ich etwas ausführlicher über die Bedeutung des Ramadan im Islam gelesen und für euch und uns, das Wichtigste herausgeschrieben:


DER RAMADAN

Ich habe den folgenden Wortlaut vom Link: www.ramadan-2015.info übernommen.

Bedeutung

Der Begriff Ramadan hat zwei Bedeutungen: Zum einen handelt es sich um den neunten Monat im Islamischen Kalender (nach Sha'aban und vor Shawwal), zum anderen ist der Terminus als islamischer Fastenmonat bekannt.
Der Ramadan bildet eine der fünf Säulen des Islams und gehört damit zusammen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis, den täglichen rituellen Gebeten, der Almosensteuer und der Wallfahrt nach Mekka zu den Grundlagen des muslimischen Glaubens. (ms)

Dauer

Der Ramadan dauert je nach Jahr entweder 29 oder 30 Tage. Er richtet sich nach der Stellung des Mondes. Genauer beginnt der neue Monat im Islamischen Kalender dann, wenn der Neumond das erste Mal sichtbar ist (Sichel) und endet, nachdem der abnehmende Mond komplett verschwunden ist, bevor der nächste Neumond erscheint.

 Der Ramadan im Koran

Im Koran ist der Ramadan im zweiten Kapitel in der 185. Offenbarung aufgeführt. Dort heißt es:
Der Monat Ramadán ist der, in welchem der Koran herabgesandt ward: eine Weisung für die Menschheit, deutliche Beweise der Führung und (göttliche) Zeichen. Wer also da ist von euch in diesem Monat, der möge ihn durchfasten; ebenso viele andere Tage aber, wer krank oder auf Reisen ist. Allah wünscht euch erleichtert und wünscht euch nicht beschwert, und dass ihr die Zahl (der Tage) erfüllen und Allah preisen möchtet dafür, dass Er euch richtig geführt hat, und dass ihr dankbar sein möchtet.

Das Fasten im Ramadan

Das Fasten ist der zentrale Brauch im Ramadan. Dieser findet für gläubige Muslime vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang eines jeden Tages statt. Der Begriff Fasten ist für Muslime deutlich weiter gefasst, als allgemein bekannt. So umfasst strenges Fasten auch, dass während des Tages nichts getrunken werden darf. Um die Zeit der Hingabe und Anbetung zu begehen, verzichten gläubige Muslime auch auf andere Bestandteile ihres täglichen Lebens. Darunter fallen sexuelle Aktivitäten genauso wie alle Arten des sündhaften Verhaltens und Reden.

Der Sinn des Fastens

Das Fasten im Ramadan hat mehrere Bedeutungen. Neben der Hingabe und Anbetung spielt insbesondere die Abwendung von weltlichen Werten und Besitztümern eine Rolle. Grundsätzlich wird auch von der Abwendung vom weltlichen Denken gesprochen. Anstatt dessen soll eine Zeit des Glaubens zelebriert werden, in der die Seele von schädlichen Verunreinigungen befreit wird. Damit aber bei Weitem noch nicht genug, denn der Ramadan soll Muslimen auch noch weitere wichtige Lektionen lehren. Eine davon ist Selbstdisziplin, die sich im Ramadan bestens einüben lässt. Auch Opferbereitschaft und Selbstkontrolle sollen geübt werden. Schlussendlich sollen sich die Gläubigen noch in Großzügigkeit, Hilfe für weniger Gesegnete und allgemeiner Hilfe für andere Menschen üben.

Spenden an die Armen

Der zweite wichtige Teil des Ramadan, das Spenden, spielt im Islam eine wichtige Rolle. Es gilt als Regel, dass ein gläubiger Muslim fünf Prozent seiner Ersparnisse für die Armen geben sollte. Neben der fünf Prozent-Spende (Zakāt), sind die Muslime angehalten mehr zu geben, sollte es ihnen möglich sein. Die Sonderspende wird Sadaqah genannt.

Vom Fasten ausgenommen

Die Pflicht zu fasten beginnt erst mit der Pubertät und endet im hohen Alter. Letztere Schranke wird allerdings durch die Gesundheit bedingt. So heißt es, dass gefastet werden muss, solange der Gläubige "geistig und körperlich gesund" ist.
Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch zahlreiche weitere Ausnahmen. Dazu gehören Reisen auf denen Fasten nicht möglich ist, die Menstruation der Frau, Krankheiten, Schwangerschaft und Stillen. Trotz der Ausnahmeregeln entscheiden sich einige Muslime dennoch den Ramadan zu begehen und zu fasten. Dies sollte allerdings nur unter strikter ärztlicher Aufsicht geschehen, sonst sind ernsthafte medizinische Folgen möglich. Für all diejenigen (Junge und Alte ausgenommen), die den Ramadan nicht begehen konnten, gilt die Regel, dass die Fastentage nachgeholt werden müssen.

Es gibt Studien mit muslimischen Frauen, die während der Schwangerschaft trotzdem gefastet haben, die belegen, dass das Geburtsgewicht stark vermindert wird und Hirnschädigungen vermehrt vorkommen, je nachdem in welcher Entwicklungsphase das Ungeborene mitfastet (Quelle unbekannt und mit Vorsicht zu beurteilen).

Das tägliche Fastenbrechen am Abend wird oft in Gesellschaft der ganzen Familie und/oder Freunden zelebriert. Speziell in Brunei sind uns auf der Strasse viele Plakate für Ramadanbuffets- und Sonderangebote aufgefallen. Ob das allerdings der Sinn ist, ist fragwürdig. Im Koran steht eigentlich, dass beim Fastenbrechen nach dem Beten am Abend, zuerst nur eine Dattel(die wir ja geschenkt bekommen haben :-) ) gegessen und etwas Wasser getrunken werden soll. Nach einem weitern Gebet kann dann eine leichte Malhlzeit zu sich genommen werden und eine weitere bevor die Sonne wieder aufgeht.