Mittwoch, 1. Juli 2015
Nach einer guten Nacht fuhren wir kurz nach 8 Uhr von Sandakan zum Sepilok Forest Reserve. Zuerst durften wir einen interessanten Video über das Orang-Utan-Rehabilitationszentrum ansehen, bevor wir im Regenwald zur Plattform A spazierten. Hier werden die Tiere jeden Tag um 10 und 15 Uhr bewusst mit einer monotonen Diät aus Bananen und Wasser oder Milch gefüttert. Ziel ist es die Tiere zu motivieren ihr Essen selbständig im Dschungel zu suchen. Heute kamen 2 Orang-Utans (was auf malaiisch Waldmenschen heisst) zur Plattform A und einige andere kleinere Affen. Es war faszinierend alle Tiere zu beobachten. Bei der zweiten Plattform kommen jüngere Tiere die aber meistens bereits im freien übernachten. Es kamen 3 Jungtiere (6-7 J. alt) aus dem Urwald und entschwanden, nachdem sie Papaya und Bananen verzehrt hatten ca. 15 Minuten später wieder im Urwald. Auf dem Rückweg begegneten wir einem Orang-Utan der uns aus naher Distanz demonstrierte wie sie sich im Urwald fortbewegen. Sie hängen sich an einen Ast der sich durch ihr Gewicht nach unten neigt uns so eine Brücke bildet zum nächsten Baum. Wirklich raffiniert und sehr spannend zu beobachten in der freien Natur :-)))
Ziel der Foundation ist es, verletzte Tier gesund zu pflegen und Jungtiere ohne Mutter aufzuziehen und wieder in die Wildnis zurück zu bringen. Dies ist ein sehr langer Prozess und dauert je nach Lernfähigkeit der Jungtiere 6-8 Jahre, manche haben sogar 10 Jahre, bis sie selbständig sind. Es ist schon unglaublich, dass die Menschen aus Habgier immer weiter den Regenwald abholzen und so die Lebensgrundlage für die Orang-Utans und für viele andere Tiere zerstören- wie auch für uns selber. Der Regenwald ist die Lunge der Erde.
Um 11 Uhr müssen alle Besucher das Gelände verlassen, um die Tierwelt nicht noch mehr zu stören. Sie versuchen den Spagat, den Menschen die Möglichkeit zu geben, Einblick in die Welt der Orang-Utans zu geben und trotzdem die Tiere nicht zu stark zu belästigen. Es ist wirklich eine Gratwanderung.
So verliessen wir das Zentrum und es gab schon bald ein gutes Mittagessen im Restaurant des Zentrums.
Wieder zurück in Sandakan, fuhren wir zum Jetty, wo wir auf ein Boot umstiegen. Zuerst fuhren wir der Küste entlang bis zur Mündung des längsten Flusses in Sabah, den Kinabatangan (560 km). Nach 2 1/2 Stunden lärmiger Schnellbootfahrt, über die sich Caterine gar nicht freute :-(((, erreichten wir die Sukau Rainforest Lodge. Nach dem Zimmerbezug und einem Kaffee ging es mit einem kleinen Boot auf die Suche nach all den vielen Tieren die hier im Regenwald leben.
Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, Schlangen, viele grosse, kleine und bunte Vöglel, unzählige Affen, Schmetterlinge in allen Grössen etc.
Das ganze hat leider auch seine negativen Seiten. Diese wunderschöne Natur lockt viele Besucher an und so kam es, dass wir bis zu 7 Boote in unsere Nähe zählten. Unser Boot war leider das einzige, welches mit einem Elektromotor ausgerüstet war. Hoffentlich wird auch hier die Anzahl der Besucher pro Tag bald limitiert und auch die Aufenthaltszeit beschränkt.
Jetzt sind wir todmüde und werden schon bald schlafen, da wir morgen bereits um 6 Uhr wieder auf die nächste Erkundungstour gehen.
Die zum Teil ungewohnten Geräusche des Urwaldes werden uns die ganze Nacht begleiten.