Donnerstag, 24. September 2015

HEIMREISE UND ANKUNFT



Freitag, 18. September 2015

6.45 Uhr: das Kaffeewasser kochte. Dichte graue Wolken hingen am Himmel. Der letzte "Bawa- Kaffee" schmeckte ausgezeichnet und wir atmeten ganz bewusst, neben der offenen Balkontür sitzend, die feuchte, warme Luft von Bangkok ein. Ich entschied mich, noch für einen letzten „Schwumm“ im Swimmingpool unten, trotz grauen Wolken. Das ganze Pool war nur für mich alleine da. Es war ein komisches Gefühl zu denken, heute Abend bereits in der Schweiz zu sein. 
Wieder zurück in der Wohnung wurde es Zeit für unser Frühstück. Ganz besonders schmeckten uns die thailändischen, reifen gelben, butterzarten, köstlichen Mangos. 




Um 9 Uhr verliessen wir unsere Wohnung und verabschiedeten uns auch noch von Rose, die gute Seele beim Eingang :-) Sie sagte zum Abschied: „See you next year!“… wer weiss…


Wir fuhren mit dem Taxi Richtung Flughafen, in der entgegengesetzten Richtung gab es einen kilometerlangen Stau. Wir haben bewusst immer einen Abflug bis spätestens um 14 Uhr oder eine Ankunft am Mittag oder später gewählt. So sind wir dem Stossverkehr von Bangkok ausgewichen, mit Erfolg.








Wir erreichten in knapp 40 Minuten den Flughafen und konnten ohne Probleme einchecken. Ganz gemütlich nahmen wir dann nochmals bewusst Abschied von einer einmaligen Zeit. 












Schon bald schlenderten wir Richtung Terminal E. Es wurde Zeit nochmals inne zu halten und auf die letzten wunderschönen 316 Tage in Asien anzustossen. Es ging ein Lebenstraum in Erfüllung, ich bin unendlich dankbar. Ich durfte eine Zeit erleben, die ich nie vergessen werde. Mein zu Hause werden aber immer meine Familie und Freunde in der Schweiz sein, ganz gleich, wo auch immer ich mich auf dieser Welt befinde. Für Caterine ist das genauso.





Bereits zeigte die Anzeige auf dem Bildschirm, dass unser Flug LX181 nach Zürich bereit war zum borden. Wir marschierten zügig zum Gate E9 am Ende des Terminal E.







Ein letztes Mal wurde unsere Einsteigekarte mit unserem Pass kontrolliert uns schon befanden wir uns im Swiss Airbus A340-300. Zuerst war ich etwas enttäuscht, dass wir uns in einem Flugzeug mit der alten Bestuhlung  befanden. Nachdem wir etwas zu früh Richtung Startpiste rollten ...








... und kurz nach dem Start die freundliche Bedienung mit dem Servieren eines feinen Essens und einem wunderbaren spanischen Rotwein begann, genoss ich einfach den Moment des Abschieds und die Freude auf meine Liebsten in der Schweiz, die nun mit jeder Minute näher kamen. Bereits lag eine NZZ und ein Tages Anzeiger in Papier neben uns, um uns die Schweiz wieder näher zu bringen. Eine wunderschöne Erfahrung war, dass wir unsere Freunde nie als weit entfernt von uns empfanden. Sie begleiteten uns immer auf unserer Reise.
Das Essen und der Wein schmeckten uns sehr. Danach schloss ich, wie viele Passagiere die Fensterstoren, um etwas zurück zu liegen, nochmals meinen Gedanken nachzuhängen und mich auf alles und alle zu freuen, die und was uns zu Hause erwartet.

Caterine sah sich den Film „Good morning Vietnam“ an, um sich nochmals in Gedanken mit der Geschichte von Kambodscha und Laos zu befassen. Es hat uns beide auf den Reisen durch diese beiden Länder stark beeindruckt, wie stark diese durch den Vietnamkrieg Schaden genommen haben, obwohl sie gar nicht daran beteiligt waren. So wird uns einiges, was wir von den Ländern Asiens, die wir bereisten, erfahren und gelernt haben, auch in Zukunft begleiten und immer wieder in diese Zeit, in der wir so viel auch am Leben der Menschen dort teilnehmen durften zurück versetzen. So hat Caterine in der Zeitung von heute bereits gelesen, dass der Ministerpräsident von Malaysia seine Anhänger auf die Strasse geschickt hat, um, wie es offiziell heisst, für die Würde der Malayen zu demonstrieren. In Wirklichkeit sollte damit aber die chinesischstämmige Bevölkerung, welche zuvor eine Demonstration gegen den Regierungschef veranstaltet hatte, gewarnt werden, ihre Aktivitäten einzustellen. Mit diesen inszenierten Demonstationen soll die Bevölkerung gespalten werden, ähnlich, wie dies in Thailand geschehen ist. Durch Machtmissbrauch wird ein an sich friedliches, multikulturelles Land manipuliert. Wir haben diesen Unmut speziell in Malaysia stark gespürt. Früher hätte Caterine diesen Artikel kaum gelesen. Jetzt haben wir einen persönlichen Bezug zu Asien.

Wir erlebten einen sehr ruhigen Flug und konnten beide sogar etwas schlafen. Nach dem frühen Nachtessen um 17.30 Uhr, begann bereits der Anflug auf Zürich.




Die Wolken lichteten sich und im Abendlicht sahen wir die wunderschöne Schweizer-Landschaft die uns immer noch sehr vertraut vorkam.







Kurz vor 19 Uhr setzte unsere Maschine etwas unsanft auf der Landebahn auf. 




Der Flughafen war wie ausgestorben. Die Passkontrolle verlief problemlos. Nach ca. 15 Minuten setzte sich das Gepäckförderband endlich in Bewegung. 


Unsere drei Koffer kamen sehr schnell und so spazierten wir schon bald zum Ausgang wo wir von unseren Liebsten empfangen wurden. Wir wussten nicht so recht, ob wir jetzt träumten, oder ob es real war. So langsam realisierten wir, dass wir wirklich Heimat-Boden unter den Füssen hatten. Die Fahrt nach Erlenbach dauerte nicht lange und das meiste erkannten wir wieder. Die Zufahrt zu unserem Zuhause ist jetzt wieder von beiden Seiten möglich und Tempo 30 ist wieder normal. Einzig die Baustelle unserm Haus gegenüber auf der Seite zu den Zuggleisen irritierte uns. Aber wir werden uns daran gewöhnen müssen

Was für ein schöner Empfang. 








Eine neue Baustelle begleitet mich weiter in meinem Leben...






Spontan tranken wir noch ein Glas Wein oder Bier mit unseren Freunden, bevor wir sehr müde ins Bett fielen.



Samstag, 19. September 2015

Ich schlief sehr unruhig und war immer wieder wach. Als ich endlich den Schlaf gefunden hatte, weckte mich um 4 Uhr bereits wieder der Wecker von Caterine. Sie hatte vergessen die Bangkok-Zeit umzustellen. Leider fand ich den Schlaf nicht mehr und so bin ich bereits sehr früh aufgestanden. 
Wir versuchten uns so langsam zu recht zu finden und begannen mit den üblichen Tätigkeiten nach Ferien wie auspacken, waschen, verräumen etc. Um 13 Uhr wurden wir von Nachbarn und Freunden überrascht. Sie brachten, Lachs, Käse, Würste, Kuchen, Champagner, Wein, Säfte etc. mit, um uns zu begrüssen. Die Sonne schien und wir genossen all diese feinen Sachen und noch viel mehr die Gesellschaft unserer lieben Freunde und Nachbarn sowie unseren Garten. Der Nachmittag verging wie im Flug.




Die Katze von unseren neuen Nachbarn liebt unseren Apfelbaum.




Wir werden noch eine ganze Weile brauchen bis wir wirklich wieder vollständig in Erlenbach angekommen sein werden. Bitte habt etwas Geduld mit uns.



















Donnerstag, 17. September 2015

BANGKOK LETZTE TAGE

Dienstag, 8. September bis Donnerstag, 17. September 2015

Heute (8.9.2015) vor genau 10 Monaten sind wir in Bangkok gelandet. Wir waren gespannt auf alles was uns erwartete. Es war noch nicht klar, welche Länder wir bereisen würden und wie lange wir unterwegs sein würden. Es war eine lange Zeit, die aber sehr schnell verging. Wir nutzten die letzten Tage um nochmals anhand von unseren Fotos und Erinnerungen durch die Länder Kambodscha, Myanmar, Thailand, Laos, Malaysia und Indonesien zu reisen. Wir sehr dankbar, dass wir keine grossen gesundheitlichen Probleme bekamen, so viel Herzlichkeit von unzähligen Menschen geschenkt bekamen, immer gut und sicher gereist sind und nie auf der Strasse standen ohne ein Bett für die Nacht.
Es war auch wunderschön diese Reise gemeinsam erleben zu können und immer wieder unsere Gedanken gegenseitig auszutauschen. Es war eine tolle Zeit aus der wir Erinnerungen mitnehmen, die uns niemand nehmen kann.
Auch ohne Sehenswürdigkeiten anzuschauen oder genauem Programm sind die letzten Tage in Bangkok und Asien in Windeseile verflogen. Eigentlich wollten wir nicht selber kochen, aber wir konnten den feinen Sachen wie einheimisches Rindfleisch, Penne und Tomaten-Basilikumsauce im "Top Market" dazu viel frisches Gemüse, nicht widerstehen. Es war auch gemütlich in unserer Wohnung zu sein und hier einen Abend zu verbringen. Am Samstag hatten wir besonders Glück, dass wir "daheim" blieben, da am Abend ein heftiges Gewitter mit stürmischem Wind über Bangkok hinweg zog und wir so nicht mehr hinaus in den Regen mussten. (Bilder siehe weiter unten)
In 7 Tagen würden wir bereits zu Hause in Erlenbach sein- dies kam uns zeitweise wie ein schöner Traum vor, aber fühlte noch nicht wirklich real an.
Wir besuchten noch Elsbeth Zimmermann bei der Arbeit an der Silom Road, Soi 17. Sie lebt seit 18 Jahren mit ihrem Mann in Bangkok. Vor mehr als 30 Jahren war Elsbeth die Coiffeuse von Caterine und ihrer Familie. Als Elsbeth nach Bangkok zog, begann sie mit einer Ausbildung als Gemmologin.   Sie fand einen Job in der Edelstein-Branche und arbeitet immer noch in der selben Firma, wo sie heute Direktorin ist (Lambertgems.com). Es war ein schönes, herzliches Wiedersehen und wir tauschten viele Erfahrungen und Erlebnisse aus. Bei einem gemeinsamen Nachtessen mit ihrem Mann Willi, der Professor für Umweltwissenschaften und Komunikation an der Universität in Bangkok ist, vertieften wir unsere Gespräche.




Am Mittwoch fuhren wir mit dem Sky-Train BTS nochmals ins Stadtzentrum.



Wir besuchten auch noch das


Es liegt direkt am Fluss in der Nähe des National Stadium. Jim Thompson wurde 1906 in Greenville, Delaware (USA) geboren. Vor dem Krieg war er Architekt, er meldete sich freiwillig zum Militärdienst, nahm an Kampfeinsätzen in Europa teil und kam schliesslich nach Asien. Er war militärischer Berater einer Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Thailands völlige Freiheit und Unabhängigkeit wiederherzustellen. Nach dem Krieg beschloss er nach Thailand zurückzukehren und sich hier dauerhaft niederzulassen.
Die Herstellung handgewebter Seide, ein lang vernachlässtigtes Handwerk, weckte Jim Thompsons Interesse. Durch seine Begabung als Textildesigner trug er entscheidend zum Wachstum bei diesem Industriezweig bei und machte thailändische Seide weltweit bekannt.
Er beschloss 6 Teakholzhäuser, die zum Teil bereits über 200 Jahre alt waren, in der alten Hauptstadt Ayuthaya abzubauen und in Bangkok wieder aufzubauen. Sein Bestreben war es, die Häuser so originalgetreu wie möglich zu errichten. Im Frühjahr 1959 zog Jim Thomson in sein neues Heim. Sein Haus und seine Kunstsammlung wurden schnell zum Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, so dass er sich entschied, sein Heim der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die erwirtschafteten Einnahmen wurden thailändischen Wohltätigkeitsorgansiationen gespendet.
Am 26. März 1967 verschwand Jim Thomson, während er auf einer Reise ins Cameron Mittelgebirge in Malaysia war. Bis heute gibt es keinen Hinweis darauf, was mit ihm passiert sein könnte.
Sein berühmtes Thai Haus bleibt hingegen eine dauerhafte Erinnerung an seine kreative Begabung und seine tiefe Liebe zu Thailand. Auch wenn es ein touristischer Ort ist, lohnt es sich diesen zu besuchen und in dieser Oase mitten in Bangkok ein wenig zu verweilen.

Wohnhaus







Diese geschnitzte Holzplatte wurde zum bedrucken
 der Seide verwendet. Die Motive  kopierte er teil-
weise von alten chinesischen Tonvasen.


Herrliche Blumen und Pflanzen 



Der Haustempel darf nicht fehlten.




316 Tage Asien und wir haben nur einen kleinen Teil gesehen. Es war die richtige Entscheidung, uns auf 6 Länder in Asien zu beschränken, um auch Zeit zu haben, an einigen Orten länger zu verweilen und die Menschen und das Leben zu spüren, daran teilzunehmen. Wir mussten uns auch nicht mit völlig verschiedenen Kulturen auseinander setzten, dafür mit verschieden Religionen. Es war spannend, immer wieder mit Menschen in Kontakt zu kommen und über Gott und die Welt zu diskutieren. Am Ende waren wir uns immer einig, wir sind alles Menschen und leben alle zusammen auf dieser einen Welt und, wenn wir uns respektieren und achtsam miteinander umgehen, ist alles viel einfacher.



Wir freuten uns auch immer wieder, wenn wir eine Nachricht oder Fotos von unseren Liebsten aus der Schweiz erhielten. Die Welt ist mit dem Internet noch kleiner geworden. Wir möchten es nicht missen, auch, wenn es wie alles zwei Seiten hat.























Noch ein paar letzte Eindrücke vom Sathorn- / Silom-Quartier in Bangkok. Hier verbrachten wir die meiste Zeit wenn wir in Bangkok waren. Es liegt alles in Gehdistanz zur Wohnung.







Wir geniessen jeden Tag reife Früchte von einem Fruchtstand
 ganz in der Nähe


Öffentlicher Bus, nicht gerade das neuste Modell.







Alt und neu gehören zum Strassenbild.


Nirgend wo sonst haben wir so viele Verkaufsstände gesehen
 mit frischen Früchten wie in Bangkok und alle Früchte sind
 reif und schmecken hervorragend.



Sein Geschäft ist auf der Strasse und jeden Tag baut er von
neuem auf und ab.


Immer wieder kleine Tempel zum innehalten und eine tägliche
Opfergabe zu hinterlassen.


Bangkok ohne Strassenstände  und ...




... ohne Strassenküchen wäre unvorstellbar.


Der Abwasch findet auch auf der Strasse statt.


Das Essen schmeckte uns immer sehr gut, manchmal etwas 
sehr scharf, aber immer frisch gekocht.


Nach der Mittagszeit wird alles wieder zusammengepackt.


Geduldig wartet dieser Zuckerwattenverkäufer 
vor der Schule, auf die Kinder.





Ein moderner Tempel vor einem Bürogebäude.





So geht das Pflanzengiessen viel schneller.




Schwarze Wolken gab es viele in den letzten Tage.


Heute hatten wir entschieden zu Hause etwas Feines zu kochen, zum Glück!


Derselbe Ort, aber 24 Stunden später.


Nein, wir sind nicht im Regenwald sondern 
in Bangkok gleich um die Ecke.


Es gibt sehr viele Frauen, die auf einer Baustelle arbeiten.
Diese Frauen arbeiten auf der Baustelle, die ich seit unserer
Ankunft anfangs November 2014 beobachtete.


Vor 10 Monaten war hier nur ein grosse Loch!


Quartierleben


Hier kauften wir meistens unsere Früchte ein.


Wir erhielten immer gute reife Früchte.



Für unsere letzen Morgenessen vor unserem Heimflug.







Nochmals einen Sticky Rice mit Mango und Kokonusssause.


Nach 14 Uhr wurde bereits alles wieder abgeräumt und am
nächsten Tag wieder aufgebaut, Tag für Tag.



Unser letztes Abendessen fiel im wahrsten Sinne ins Wasser. Es regnete so stark, dass wir uns für einen Pizza-Kurier entschieden- wie es viele machen in Bangkok ;-)




Ein letztes "Chang" zum Abschied.


Uff, geschafft, zum letzten mal alles gepackt! Vielen Dank Ueli :-*************
du machst das hervorragend! Ich staunte immer wieder, wieviel du in unsere Koffer
hineingebracht hast.



Jetzt heisst es Abschied nehmen!



BYE, BYE






Die Lotusblume begegnete uns immer wieder und verbindet für uns die verschieden Länder und Völker die wir bereisten. Sie ist wunderschön, wie jedes Land das wir besuchten, sie lädt ein zum Innehalten und symbolisiert für uns tiefe Dankbarkeit für alles was wir erleben durften. Sie ist eines der vielen Wunder der Natur...