Samstag, 7. Februar 2015

Yangon - letzter Tag in Myanmar

Samstag, 7.2.2015

Yangon zu Fuss;
Um diese Stadt zu spüren, muss man zu Fuss gehen. So sind wir nach dem Frühstück Richtung Stadtzentrum los maschiert. Es war bereits sehr warm, wir haben uns die Strassenseite mit mehr Schatten ausgesucht. Immer wieder blieben wir stehen und beobachteten das Strassenleben. Vor einer Indischen Pagode sassen auf der linken Seite die Frauen und auf der rechten Seite die Männer (siehe Fotos). In Yangon leben viele Inder.
Als wir bei einem Einkaufshaus vorbei kamen, entschieden wir uns hinein zugehen, um etwas abzukühlen. Es war ein guter Entscheid- keine Langnasen nur Burmesen. Eine Stunde später waren wir abgekühlt und unser Rucksack schwerer, als wir das Kaufhaus verliessen, denn es gab hier schöne, günstige Kleider und Stoffe. Es war nicht mehr weit bis zum Bogyoke Aung San-Markt. Dies ist der grösste Markt in Yangon und wurde im Jahre 1926 erbaut. Wir stöberten einige Zeit durch die engen Gänge und bestaunten die bunten Tücher, funkelden Edelsteine und die vielen nützlichen und unnützen Dinge, die da angeboten werden. Die Temparatur stieg gegen 37 Grad und ein Eiskaffee brachte die dringend benötigte Abkühlung.
Wir wählten eine andere Strasse wieder Richtung Hotel. Immer wieder bestaunten wir die alten Häuser die um 1920 erbaut wurden. Leider werden sie nicht unterhalten oder renoviert, da den Besitzern das Geld fehlt und so bleibt meist nur noch der bröckelnde Verputz (siehe Fotos). Die ganze Innenstadt ist eine grosse Baustelle. Ganze Strassenzüge werden platt gemacht und neue moderne Hochhäuser entstehen (siehe Fotos). So verändern sich ganze Qurtiere. Die Strassenverkäufer müssen weichen. Immer wieder fällt der Strom aus. Einige Häuser und Läden besitzten eine Notstromversorgung mit eigenem Generator (siehe Foto). Der öffentliche Verkehr ist auch ein grösseres Problem. Die Busse sind überaltert und bleiben im Stau stehen, zu Fuss ist man oft schneller unterwegs (siehe Foto). Alle Strassen sind voll von roter Spucke. Jeder zweite Burmese kaut Betelnuss und spuckt nach einer Zeit alles wieder auf die Strasse. Vereinzelt sieht man auch ältere Frauen Betelnuss kauen und Cicarren rauchen. Die Zähne und das Zahnfleisch- oder was davon noch übrig ist, sind dunkel rot gefärbt. Sieht schlimm aus!
Die Bahn ist völlig überaltert und sehr schlecht unterhalten. Die Circle-Line fährt nicht schneller als ca. 25kmh. So ist es auch kein Problem sich auf die Bahnschienen zu setzten um zu telefonieren und zwischen den Geleisen zu gehen (siehe Fotos). Letzten Monat hat sich Japan bereit erklärt, finanzielle Unterstützung für die nächsten 20 Jahre zu gewähren, um das Bahnnetz in Yangon zu verbessern. Hoffentlich fliesst das Geld an die richtige Stelle. Japan unterstützt anscheinend viele Projekte in Myanmar als Wiedergutmachung dafür, was sie Burma und dessen Bevölkerung im 2. Weltkrieg angetan haben.
Müde kamen wir wieder zurück zum Hotel, gerade richtig um unseren letzten Sonnenuntergang in Myanmar zu geniessen. Habe auf weitere Fotos verzichtet da ich euch nicht noch mehr Sonnenuntergänge zumuten wollte.
In der Nacht gibt es nur vereinzelt Strassenlaternen. Vor 4 Wochen kam uns die ganze Stadt sehr dunkel vor. In der zwischenzeit haben wir uns an das spärliche Licht gewöhnt und kommen sehr gut zurecht, meistens ohne Taschenlampe. Wir assen nochmals in einem Strassenrestaurant und genossen diese spezielle Atmosphäre in mitten von Einheimischen.
Schon ist es wieder Zeit das Licht zu löschen.