Mittwoch, 4. Februar 2015

Bagan - Yangon - Ngwe Saung

Sonntag, 1. Februar 2015

Um 4.45 Uhr läutete unser Wecker, da wir den ersten Flieger um 6.45 Uhr nach Yangon gebucht hatten. Wir haben einmal mehr unsere wärmsten Kleider in Schichten angezogen, da es nur 15 Grad war. Auf dem Weg zum Flughafen setzte gerade die Morgendämmerung ein. Wir genossen nochmals diese mystische Stimmung mit all den Tempeln und Zedis. Am Flughafen war noch nicht einmal der Coffeeshop offen. Wir benötigten für die Boardkarte nicht einmal unseren Pass und bei der Sicherheitskontrolle waren sie noch am aufwachen ;-)- sympathisch, diese Menschen, die anscheinend auch keine fiten Frühaufsteher sind (Anmerkung C.). Trotzdem ging alles speditiv und bereits um 6.40 Uhr (mehr als 5 Min. zu früh gestartet!) waren wir in der Luft und flogen der Sonne entgegen. Es war eine neue 2 Propellermaschine mit ca. 80 Plätzen, aber nur wenigen Passagieren. Uns wurde ein Frühstück serviert mit feinem Kaffee. Trotz warmer Kleidung und heissem Kaffe brauchten wir eine Wolldecke im Flieger, denn es war kalt wie in einem Kühlschrank. Zum Glück war es nur ein relativ kurzer Flug und um 8.10 Uhr waren wir bereits in Yangon bei 22 Grad. Perfekt, dachten wir, bis wir ins Auto stiegen- ein weiterer Kühlschrank. Der Fahrer konnte recht gut Englisch und so versuchte ich ihm zu erklären, dass wir keine Klimaanlage benötigen bei diesen Temparaturen und ich stark erkältet sei. Dies verstand er nicht. Nach einigen weiteren Versuchen ohne Erfolg, stellte ich die A/C selber aus, um die nächsten 5 - 6 Std. Fahrt zu überstehen.
Der Fahrer gab uns viele Informationen über das Leben in Myanmar auch über unschöne Dinge wie die Arbeitsbedingungen von Fabrikarbeitern. Oft müssen sie 7 Tage die Woche für wenig Geld 10 - 12 Stunden arbeiten um überhaupt genug Essen für die ganze Familie kaufen zu können. 3 x am Tag Reis mit Gemüse, Fleisch oder Fisch gibt es nur selten. Nach ca 2 1/2 Stunden machten wir einen Halt um uns zu verpflegen (frühes Mittagessen) in Mitten von Reisfeldern. Nach weitern 2 Std. Fahrt erreichten wir die grösste Stadt in dieser Provinz mit ca 300'000 Einwohnern. Jetzt veränderte sich die Landschaft. Es gab viele Hügel mit unendlich weiten Gummibaumplantagen. Nach einer Abzweigung wurde die Strasse immer schmaler und die Löcher in der Strasse immer grösser.  Caterine und mir kam es komisch vor, denn seit über 40 Minuten Fahrt begegneten wir nur gerade einem einzigen Auto. Wo kommen wir blos hin? Endlich kam eine Kreuzung mit zwei Häusern. Unser Fahrer stieg aus um sich nach dem Weg zu erkundigen, denn die Wegweiser, die wir nicht lesen konnten, schienen nicht anzuzeigen, was er suchte. Niedergeschlagen kam er zurück mit den Worten "Sorry, Sorry!"- Pause, dann wieder "Sorry, Sorry!" und wir mussten die  ganzen 45 Min. kurvenreiche Strecke durch die Hügel wieder zurückfahren- uff...! Immer wieder kam es von vorne "Sorry, so Sorry!" ... Er tat uns leid, denn man konnte sehen, dass er am liebsten im Erdboden versunken wäre und wir beruhigten ihn, es sei schon gut, wir seien nicht böse auf ihn.
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir dan doch noch unser Hotel am Meer. Er entschuldigte sich mindestens noch 5 mal bevor er wieder zurück fuhr- nochmals 5- 6 Std.
Wir waren froh, als wir in der zweiten Etage unser schönes Zimmer beziehen konnten. Zuerst setzten wir uns auf den Balkon mit Sicht auf das Meer und wunderschöne Palmen und tranken einen Kaffee.
Wir liefen noch den feinen Sandstrand entlang bis zu einem einfachen Strandrestaurant und tranken ein lauwarmes Bier zum Sonnenuntergang. Der Strand ist wunderschön, fast menschenleer, mehrere Kilometer lang und stellenweise bis zu 300 m breit. So etwas haben wir beide noch nie gesehen, eine atemberaubende Weite, die wir hier ein paar Tage geniessen und unsere Sinne zur Ruhe komme lassen dürfen. Einmal mehr spüren wir tiefe Dankbarkeit, dies alles erleben zu dürfen.
Im nahegelegenen Dorf, ca 10 Minuten zu Fuss von unserem Hotel, haben wir ein paar kleine Restaurants gefunden und ein sehr feines Sweet-and-sour Chicken zum Nachtessen bekommen.
Wieder zurück im Hotel, legten wir uns müde früh ins Bett und sind froh die nächsten 5 Nächte hier bleiben zu können. Die letzten 3 Wochen waren wir meistens nur eine oder zwei Nächte am selben Ort.