Donnerstag, 19. Februar 2015

Bangkok grosser Spaziergang

Samstag, 14.02.2015

Das erste Bild ist unsere Sicht auf eine Baustelle, auf der vor 3 Monaten mit dem Bau begonnen wurde. Es sind nur wenige Stunden pro Woche, wo nicht gebaut wird und in der Nacht keine Scheinwerfer leuchten, also fast ein 24 h-Betrieb. Das zweite Bild zeigt unsere Aussicht vom Balkon, wo wir frühstücken und die Abend- und Nachtstimmungen Bangkoks geniessen.
Unsere ersten Kilometer spazierten wir der Sathorn Tai Road entlang Richtung Chao Phraya River, den wir von unserm Balkon aus sehen. Unter der Woche stehen hier die Autos mehr, als dass sie fahren, auf allen 4 Spuren in jeder Richtung. Der Lärm und die Abgase sind aber auch heute reichlich mühsam. Bangkok hat seit über 10 Jahren seine Luftverschmutzung um 50% reduzieren können, unter anderem, weil alle Taxis auf Flüssiggas umgestellt wurden und die Tuk-Tuks und Mopeds 4-Takter- und nicht mehr 2-Takter-Motoren haben. Kaum vorstellbar, wie es heute wäre, in dieser Stadt ohne diese Massnahmen zu leben. Denn scheinbar werden die Schadstoffwerte auch so oft massiv überschritten und überdurchschnittlich viele Menschen haben  Atemwegsprobleme. Man sieht viele Tuk-Tuk- und Mopedtaxifahrer mit Schutzmasken herumfahren und auch relativ häufig Menschen damit herumlaufen. Wir haben nicht das Gefühl, dass Bangkok stinkt oder von den Abgasen schwarz vernebelt ist, wie das früher oft der Fall war, aber auch wir husten vermehrt.
Es entstehen immer mehr Wolkenkratzer an dieser Strasse. Zum Glück gibt es aber immer noch Platz für die vielen kleinen Häuser mit den engen Gassen. Dazwischen viele Verkaufsstände mit Lebensmitteln, Früchten, Gemüse etc. Entlang der Strassen gib es auch viele Strassenküchen. Es war wieder sehr warm und wir waren froh als wir den Fluss erreichten.
Wir warteten auf das orange express Boot. Die Fahrt von Tah Sathorn nach Tha Phra Akthit, der Endstation, wo wir hin wollten, kostete Bhat 15 pro Person. Eine Tageskarte für das Touristenboot kostet Bhat 150, aber wir entschlossen uns, nicht den ganzen Tag auf diesem doch eher dreckigen Fluss herumfahren zu wollen ;-). Das Boot war voll, aber wir hatten Glück einen Steh-Platzt am Bootsrand zu erkämpfen. Wir fuhren flussaufwärts, vorbei an Hotels, einsturzgefährdeten Häusern und dem Königspalast. Wieder ein sehr gemischtes Stadtbild.
Als wir ausstiegen war es Zeit für eine Zwischenverpflegung. Wir fanden ein Hotelrestaurant direkt am Fluss und machten eine gemütliche Pause nach der eher lauten, stinkigen Bootsfahrt. Diese Boote sollten auch verboten werden, denn hier wird man mit schwarzem Russ eingenebelt.
Gestärkt nahmen wir den nächsten Abschnitt in Angriff. In diesem Quartier gab es mehr Touristen als Thailänder, wir waren im Backpacker-Gebiet Khaosan Road angelangt. Zum Glück wohnen wir nicht hier. Eine Kneipe nach der andern, ein Massagesalons reiht sich an den nächsten und es gibt massenhaft Stände mit Kleidern und Souvenirs, wo man hin schaut. Schrecklich, habe kein einziges Foto gemacht. Nachdem wir beim Democracy Monument vorbei kamen, war es nicht mehr weit bis zum Kanal Klong Saen Saeb. Hier stiegen wir in das Kanal-Boot, welches uns für Bhat 9 pro Person bis zum Pratunam Pier fuhr. Wir überquerten die Ratchadamri Road über eine Fussgängerüberführung, denn anders wären wir nie über diese Straße gekommen- unglaublich dieser Verkehr! Jetzt standen wir vor einem der grössten Einkaufzentren von Bangkok, dem Central World. Am selben Ort befindet sich aber auch ein Schrein, wo der elefantenköpfige Hindugott Ganesha verehrt wird und viele vorbeigehende Gläubige kurz innehalten, um zu beten und eine Opfergabe hinzulegen. Es hat alles Platz in dieser verrückten Stadt.
Jetzt meldete sich unsere Blase und so wagten wir uns ins Central World. In der ersten Etage befanden sich Toiletten, die ebenso sauber sind wie bei uns. Wir schlenderten durch diesen riesigen Komplex und kühlten uns ab, bevor wir auf dem Skywalk zur BTS Hochbahnstation Siam spazierten. Wir waren nicht die einzigen die auf die BTS warteten. Wir schafften es in die klimatisierte Hochbahn, aber wie kamen wir wieder heraus? An der zweiten Station, Sala Daeng, mussten wir wieder aussteigen. Dies gelang uns nur durch kräftigen Ellbogen-Einsatz. Erleichtert, wieder auf der Strasse zu sein, mussten wir nur noch die Sala Daeng Road entlang gehen (ca 10 Minuten), bevor wir wieder bei unserer Wohnung ankamen. Müde, aber zufrieden, neue Gegenden der Innenstadt Bangkoks erkundet zu haben, verbrachten wir einen gemütlichen Abend in unserem temporären Zuhause.