... ich selber am wenigsten und auch Ueli nicht! (Caterine)
Es dauerte nicht lange und Caterine kannte alle Mitarbeiter der Tauchbasis, weil sie mich zum Tauchen begleitete und, wenn es möglich war auch mit auf das Tauchboot kam zum schnorcheln. Sie war einmal mehr sehr begeistert von der Unterwasserwelt.
Alvaro aus Spanien, war mein Tauchguide er ist ein super Taucher. Er war uns beiden sehr sympathisch. Als wir am Sonntagnachmittag mit dem Boot wieder in der Tauchbasis waren, überraschte mich Caterine mit dem Gedanken, dass sie gerne einen Schnuppertauchgang versuchen würde. Ich war hell begeistert und unterstütze sie. Alvaro versprach uns, sein Bestes zu geben, um einen freien Platz zu finden für den Schnuppertauchgang. Bereits am nächsten Tag liess er uns ausrichten, dass Caterine am Montag um 8 Uhr für den Schnuppertauchgang mit dem Boot abgeholt würde.
Am Montagmorgen regnete es in Strömen. Wir liessen uns die gute Laune nicht verderben und waren etwas verspätet um ca. 8.20 Uhr in der Tauchbasis, weil das Boot wegen der heftigen Regenfälle nicht früher fahren konnte. Alvaro konnte es einrichten, dass er mit Caterine und Monica, eine sympathische junge Portugiesin, die sich auch noch angemeldet hatte, den Schnuppertauchgang durchführte. Zuerst gab es aber eine Einführung.
Alvaro nimmt es sehr genau, das hatte ich beobachtet, als ich mit den Tauchern unterwegs war und auch aus Uelis Berichten erfahren. Dies gab mir Vertrauen und weckte meine Neugierde.
Zuerst war es noch locker und lustig...
Schon etwas skeptischer machte ich mich mit dem Luft-Regulator vertraut...
Er funktionierte und ich war erstaunt, wie leicht es sich damit atmen liess.
Der Taucheranzug sass recht gut, aber das Anlegen des Bleigurtes mit 4 Kg Gewicht darauf war schon nicht mehr so angenehm. Mein Gesicht verrät ein grosses ? wo ich die 4 Gewichte platzieren sollte...
Auch das Anlegen und verschliessen der "Schwimmweste", in der Fachsprache "BCD": "Boyancy Control Device" forderte meine Geduld und erfordert Übung. Ich hatte es mir nicht einfacher vorgestellt und auch dies war ein Grund, warum ich nie tauchen lernen wollte. Ganz zu schweigen vom Gewicht, dass die Sauerstoffflasche (Zylinder) noch dazu bringt.
Das Wetter spielte heute gar nicht mit. Noch immer regnete es in Strömen, als wir bereit waren für ein paar Übungen und erste Tauchmeter am Hausriff gleich vor der Tauchschule. Ueli war auch dabei, als ich das erste mal ein paar Meter abtauchte. Alles lief gut und ich fühlte mich wohl. Der Druckausgleich gelang mir sogar auf Anhieb. davor hatte ich sehr Respekt, weil ich damit beim Fliegen während der Landung oft Probleme und dann Ohrenschmerzen habe. Gerne hätte Alvaro mit uns noch das Hausriff angeschaut, aber die Sicht war inzwischen so schlecht geworden, dass wir die Übung abbrechen mussten. Nach einer längeren Pause machten wir uns um 12 Uhr bereit für den Schnuppertauchgang, den Ueli auch begleiten konnte. Alvaro meinte, er dürfe gerne mitkommen, denn es sei für ihn immer ein Vergnügen mit ihm zu tauchen. Auch jetzt regnete es wieder stark. Als ich mich gestern für den Schnuppertauchgang interessierte und entschied, schien die Sonne und war alles hell und klar beim Schnorcheln gewesen. Heute war alles grau und trüb...
Monica und ich kamen uns vor wie Schildkröten, als wir zum Bootssteg wateten. Alles war glitschig und ungemütlich, aber das merkten wir bald nicht mehr, als wir freudig aufgeregt im Boot sassen.
Alvaro brachte uns nur wenige Minuten entfernt zum "Coral Garden", wo wir in höchstens 6m Tiefe tauchen würden. Schnell waren wir im und unter Wasser. Monica und ich mussten nichts tun, als langsam ein- und ausatmen, die Flossen einwenig bewegen und einfach die Unterwasserwelt bestaunen und geniessen. Trotz Regen und Wellengang war die Sicht hier gut und es wimmelte nur so von verschiedenen Fischen in allen Grössen und Farben. Auch der Korallengarten war sehr eindrücklich. Die Arbeit hatte Alvaro, der uns beide an den Flaschen führte und wieder ins Gleichgewicht brachte, wenn wir zu stark absanken oder zuviel Auftrieb hatten, weil wir zu stak einatmeten. Ueli beobachtete das Ganze, indem er etwas zurück versetzt neben uns her schwamm, damit er uns nicht ablenkte. Ich war sehr positiv überrascht, wie gut ich mit der Atmung zurecht kam und ruhig schwimmen konnte. Es freute mich, später von Ueli zu hören, dass er mich auch so wahrgenommen hatte und erstaunt war, dass ich absolut keine Mühe unter Wasser hatte. Im Gegenteil, die Unterwasserwelt nahm mich noch mehr gefangen. Es war eigentlich klar, dass ich gerne den Tauchkurs für den "Open Water Diver" hier machen würde. Aber es gab noch einiges zu klären. Reichte die Zeit bis wir am Freitag abreisen? Hat Alvaro überhaupt Zeit? Was ist mit Monica?
Alvaro schaffte sich Zeit und Monica hatte sich spontan auch für den Kurs entschieden, obwohl sie nicht genügend Zeit hatte, um den ganzen Kurs zu beenden. Sie würde den Rest jederzeit in einer andern Tauchschule machen können. Letzte Bedingung von Alvaro war, dass wir noch heute Nachmittag mit dem Theorieteil beginnen mussten. Auch das war kein Problem für uns.
Eine Stunde später gab es kein zurück mehr. Als erstes wurde der ganze Papierkram erledigt. Es folgte ein Video mit einer Einführung und der erste Teil der Theorie. Spontan kam noch Karol, ein weiterer Tauchschüler dazu. Er musste die verpasste Theorie am Abend noch nachlesen.
Am Abend beim Nachtessen liessen wir den Tag nochmals Revue passieren. Caterine hat nicht nur den Schnuppertauchgang bestens gemeistert sonder hat bereits den Tauchkurs begonnen. Wer hätte das noch vor ein paar Tagen gedacht.... Es war ein langer intensiver Tag gewesen und es werden noch 3 weitere folgen. So legte Caterine das Theoriebuch schon bald auf die Seite um zu schlafen.
Am Dienstag kurz nach 8 Uhr ging es für Caterine, Monica und Karol mit der Theorie weiter. Alvaro und ich gingen für zwei Tauchgänge aufs Boot. Wir stellten uns auf der Rückfahrt die Frage, ob ihr die ganze Theorie bereits beendet habt.
So war es auch. Monica und Karol, beide wahrscheinlich fast 30 Jahre jünger als ich, legten ein rasantes Tempo beim Lernen vor und mir blieb nichts anderes übrig, als mit zu halten. Aber ich musste nachträglich einiges nochmals in Ruhe für mich im Theoriebuch anschauen ;-)
Nach der Mittagspause begann die Praxis. Alvaro erklärte nochmals Schritt für Schritt die ganze Taucherausrüstung
Jetzt wurde die ganze Taucherausrüstung zusammen gebaut. Hoch konzentriert gaben alle 3 ihr Bestes.
Welcher Schlauch kommt auf welche Seite?
Ist doch nicht ganz so einfach...
Die Maske sitzt.
Ganz wichtig ist ein klare Sicht beim Tauchen. Es ist sehr ärgerlich, wenn die Maske sich währenden dem Tauchen beschlägt. Eine Möglichkeit ist es, die Gläser der Tauchermaske vor dem Tauchgang mit Baby-Shampoo oder mit Spucke einzureiben und kurz vor dem Aufsetzen zu spülen.
Habe ich nichts vergessen?
Es sieht hier so locker aus, aber man fühlt sich mit dem Gewicht der Sauerstoffflasche und 4 Kg Blei um die Hüfte wirklich wie eine Schildkröte.
Die Anspannung stieg...
Auf was habe ich mich nur eingelassen?
Welcher Knopf ist für Luft rein und welcher für Luft raus?
Jetzt konnte es losgehen. Schon bald waren nur noch die Luftblasen zu sehen. Dies war ein gutes Zeichen. Es konnten alle abtauchen und sie blieben auch fast eine Stunde unter Wasser für die Übungen. In der Zwischenzeit ging ich am Hausriff schnorcheln und schaute auch immer wieder von oben den Tauchern zu. Caterine machte es super (Danke, lieber Ueli ;-), gefühlt habe ich mich nicht immer so. Am meisten Respekt hatte ich davor, die Maske unter Wasser auszuziehen und wieder anlegen zu müssen. Alvaro erklärte auch dies so gut und machte uns alles immer wieder vor, bis es klappte. Es ging jedes Mal besser, bis ich ohne Probleme sogar 10 m ohne Maske tauchen und sie erst dann wieder anlegen konnte.)
Am Mittwoch entschied ich mich mit dem Tauchboot nach Pulau Redang mit zu fahren und an diesem Tag 3 Tauchgänge zu machen (separater Post folgt).
Caterine war den ganzen Tag von 8- 18 Uhr mit Theorie und weiteren Tauchübungen voll beschäftigt, sodass wir einander während dem Nachtessen viel zu erzählen hatten.
Am Donnerstag fuhr Caterine um 8 Uhr ohne mich zur Tauchbasis, ich folgte ihr um 11 Uhr da ich erst um 12 Uhr tauchen ging.
Gegen 15.30 Uhr begann an diesem Tag für Caterine und Karol der letzte Tauchgang vor dem Tauchschein und ich durfte sie begleiten.
Ich sah Caterine zu, wie sie die letzten Übungen ohne grosse Probleme ausführte.
"geschafft...!!!"
Zurück von unserm letzten Ausbildungs-Tauchgang mussten wir noch das schriftliche Schlussexamen mit 50 Fragen ablegen. Es zeigte sich, dass Karol und ich die Theorie verstanden hatten, denn wir schnitten beide mit 90% richtigen Fragen gut ab. Damit war es besiegelt, wir hatten bestanden :-))) und freuten uns sehr!
Nach jedem Tauchgang wird das Logbuch nachgeführt.
Alvaro mit seinen beiden erfolgreichen Tauchschülern:
HERZLICHE GRATULATION!!!
Das war wieder einmal ein wirklich gutes Gefühl und eine grosse Freude. Irgendwie war ich über meinen Schatten gesprungen, ohne, dass ich es bemerkt hatte. Es war eben die richtige Zeit, der richtige Ort und die richtigen Leute. Aber ganz fassen kann ich es noch nicht, dass ich wirklich die Ausbildung zum PADI OPEN WATER DIVER gemacht habe ;-)....