Freitag, 14. Mai 2015- 19 Uhr
Kaum in Kuala Lumpur angekommen tauchten wir von der Unterwasserwelt in die Zirkuswelt beim ***SWISS DREAM CIRCUS*** ein.
Wir wussten von dem Projekt, weil wir den Zirkusdirektor MARCO letztes Jahr in Zürich kennengelernt haben und er uns mit seiner Begeisterung gleich angesteckt hat. Von ihm haben wir viele gute Tips und Adressen von Myanmar für unsere Reiseplanung bekommen. Anfangs April 2015 haben wir ihn dann zufällig bei Raphael in Bangkok wieder getroffen und ein paar Tage zusammen verbracht. So haben wir viel von den Vorbereitungen in den letzten Wochen vor dem Tournéestart mitbekommen und wussten schon, dass es nicht einfach werden würde. Da wir sowieso etwa zur selben Zeit in Kuala Lumpur sein wollten, boten wir Marco an, dass wir etwas mithelfen könnten, wenn er Not am Mann oder der Frau hat. So kam es denn auch. Bereits am ersten Spielort, Johor Bharu in Südmalaysia, musste Marco Leute entlassen, weil sie nicht fähig waren pünktlich zur Arbeit zu erscheinen, ständig Pause machen wollten, kaum hatten sie mit der Arbeit begonnen, zuerst noch essen mussten, wenn sie doch pünktlich da gewesen sind oder einfach gar nicht kamen. Auch mit dem Zeltauf- und -abbau hatte in JB vieles nicht geklappt und Marcos Nerven langen blank, was wir schon bei der Begrüssung merkten, als er Ueli als Erstes fragte, ob er ein Zirkuszelt kaufen möchte...
Die nachfolgende Bilderdokumentation ist Zeuge von einem Zirkuszeltaufbau unter Extrembedingungen, zusätzlich auch vom Klima her, sodass vieles erst am Abend begonnen werden konnte. Diese Tage hätten eine Serie bei "Pleiten, Pech und Pannen" problemlos füllen können :-((( , waren endlos lang und gefüllt mit warten, warten, warten... Der Zeltmeister Roland, der ein alter Profi ist, hat in seiner ganzen Berufskarriere in Europa nie so etwas erlebt. Er war oft sehr frustriert, weil die selbstverständlichsten Hilfsmittel fehlten, der Gabelstapler, der geliefert wurde, defekt war, der erste Bagger viel zu klein usw., usf. Natürlich genauso Marco, der für alles verantwortlich ist.
Ueli war bis zur Vorpremière am 22.5. fast täglich mit auf dem Platz am arbeiten. Ich zog mich als das Zelt stand zurück und erledigte unsere persönlichen Dringlichkeiten, wie eine Apple-Servicestelle für Uelis Notebook, das seit der Insel Kapas keinen Wank mehr tat zu finden. Auch dies kein einfaches Unterfangen in KL. Aber es gab mir wenigstens die Gelegenheit etwas von der Stadt zu sehen und die ÖVs wie U-Bahn und Monorail zu erkunden. Einen Tag lang sind Ueli und ich zusammen durch die Stadt gewandert, auf der Suche nach schwarzen Schuhen, die wir als Zirkuscrewmitglieder für die Vorstellungen tragen sollten. Bei mir war das kein Problem, aber Uelis Schuhgrösse 46 gibt es in KL und wahrscheinlich ganz Malaysia und Asien einfach nicht. Die Nr. 45 ist das Maximum und entspricht unserer Nr. 43- 44. Auch ich musste 2 Nummern grössere Schuhe kaufen ;-) So müssen Uelis graue Turnschuhe eben reichen bei seiner Arbeit als Requisiteur und Platzanweiser. Mich hat Marco als Programmverkäuferin und Platzanweiserin engagiert. Es ist für uns interessant und spannend den Zirkus einmal von der andern Seite des Vorhangs aus erleben zu dürfen. Ein Kindheitstraum von vielen wahrscheinlich.