Bericht vom 29. November 2012
Da der Wetterbericht für heute gut war und Temperaturen um 34 Grad angesagt wurden, beschlossen wir gestern Abend, heute früh aufzustehen- das heißt für mich 7 Uhr und früher. Für Ueli ist das normal, weil er die Ruhe über dem Meer um diese Zeit geniesst und aus der Hängematte zuschaut, wie der Tag erwacht.
Um 8 Uhr fuhren wir los mit "unserem Chauffeur", d.h. ein Mitarbeiter der Anlage hat uns angeboten, uns zu fahren, in Richtung Süden zum Nationalpark. Dies ist ein zu einem guten Teil noch ursprünglicher Regenwald. Die Strasse dorthin ist heute gut ausgebaut, vor 3 1/2 Jahren, als Ueli die Insel das erste Mal besuchte, war es noch eine Naturstrasse mit vielen Löchern, die man nur mit einem 4x4 Wagen befahren konnte. Das Gebiet im Süden der Insel ist sehr hügelig. Die höchste Erhebung liegt um 500 m.ü.m. So erreichten wir den Park in etwa einer halben Stunde, früher brauchte man auf der unwegsamen Strasse je nach Wetter bis zu 1 Stunde. Wir waren an diesem Morgen die ersten Besucher, die Parkwächter sassen noch gemütlich beim Frühstück, als wir ankamen. Der Regenwald Pfad beginnt beim alten Leuchtturm und führt nach dem wunderschönen Sandstrand an einen idyllischen Teich mit Lotosblumen, die gerade blühten. Dahinter geht es auf ins Dickicht. Unser Rundgang dauerte gute 2 1/2 Stunden. Obwohl der Weg gut präpariert ist, war es teilweise sehr anstrengend in dem steilen Gelände. Wir fühlten uns wie in einem Treibhaus und waren schon nach wenig Anstrengung tropfnass. Aber es war eine eindrückliche Erfahrung für mich. Ueli kannte es schon vom letzten Mal, aber auch ihn faszinierte diese Wildnis von Neuem. Wir hörten viele Geräusche und Vogelstimmen, aber sehen konnten wir die Tiere nicht. Dafür beeindruckten uns die verschiedenen riesigen, mächtigen Bäume. Zurück beim Parkeingang empfingen uns typische Regenwaldbewohner- die frechen Affen :-) Ueli hat einen erwischt, wie er eben vom Mofa eines Besuchers ein T-Shirt klaute, um es wenig später einfach weg zu werfen... man hüte sich davor, Esswaren mit zu führen, dann gehen sie sogar auf einen los. Das wussten wir zum Glück. Herzig sind sie schon, aber unberechenbar.
Nach dieser anstrengenden Morgenwanderung hatten wir einen gemütlichen Hängematten- und Strandnachmittag verdient :-) Zwischen 12 und 16 Uhr ist es sowieso zu heiss, um etwas zu unternehmen, was nicht mit Wasser zu tun hat. Auch die Einheimischen machen dann Pause oder arbeiten höchstens an etwas Leichtem im Schatten.
Gestern gegen Abend überzog sich der Himmel über dem Hinterland in Windes Eile mit pechschwarzen Gewitterwolken und es entstand diese eindrückliche Stimmung auf dem letzten Bild mit unsern angeleuchteten Hütten. Kurz darauf entlud sich das heftigste Gewitter und es goss wie aus Kübeln. Einmal mehr stiegen wir in ein feuchtes Bett. Man gewöhnt sich daran, schätzt es aber auch unheimlich, wenn am nächsten Tag die Sonne scheint und alles wieder trocknet- bis zum nächsten Guss ;-)
Durch anklicken der Fotos kann man diese übrigens vergrössern.